"Die Arbeitsverträge werden erfüllt" WestLB: Millionen-Abfindung für ehemalige Manager?

Hamburg/Düsseldorf (rpo). Vergoldeter Abgang: Nach Medienberichten bekommen der frühere Chef der WestLB, Jürgen Sengera, und sein Vorstandskollege Andreas Seibert Abfindungen in Millionenhöhe.

Laut eines Spiegel-Berichtes können die Manager mit einem Geldregen von jeweils rund drei Millionen Euro rechnen. Sie hatten Ende Juni ihren Hut nehmen müssen, nachdem die Bankenaufsicht (BaFin) gravierende Mängel bei der Risikokontrolle im Fall des verlustreichen Boxclever- Engagements moniert hatte.

"Die Arbeitsverträge werden erfüllt", sagte der WestLB- Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Lüthje laut "Spiegel". Beide Vorstände hätten Verträge bis zum Jahr 2006. Der Sprecher der WestLB, Michael Wilde, wollte sich am Samstag dazu nicht äußern und sagte der dpa: "Das ist Angelegenheit des Aufsichtsrates." Die BaFin-Prüfer werfen laut "Spiegel" Sengera und Seifert vor, den Kreditausschuss des Aufsichtsrats "in wesentlichen Teilen unzutreffend" über das Kreditengagement bei dem britischen Leasing-Unternehmen Boxclever unterrichtet zu haben.

Halbjahresbericht: Derzeitige Bonitätsrisiken seien abgedeckt

In ihrem Halbjahresbericht hatte die WestLB am vergangenen Mittwoch mitgeteilt, mit der Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 526 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2003 seien alle derzeitigen Bonitätsrisiken abgedeckt. Darunter soll sich auch ein zusätzlicher Betrag von 200 Millionen Euro für Boxclever befinden. Damit summiert sich die gesamte Abschreibung für das Engagement bei dem britischen TV-Verleiher auf insgesamt 682 Millionen Euro.

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