Toyota stoppt Produktion Winterchaos legt Autowerke in Japan lahm

Tokio · Der ungewöhnlich schwere Wintereinbruch in Japan bringt die Autoproduktion ins Schlingern. Der Branchenprimus Toyota und andere Hersteller mussten in insgesamt elf Werken die Arbeit ruhen lassen. Viele Zulieferer und Arbeiter konnten am Montag die Betriebe im Osten und in der Mitte des Landes nicht erreichen.

 Ein Arbeiter versucht, einen Weg von Schnee und Eis zu befreien.

Ein Arbeiter versucht, einen Weg von Schnee und Eis zu befreien.

Foto: ap

Der ungewöhnlich schwere Wintereinbruch in Japan bringt die Autoproduktion ins Schlingern. Der Branchenprimus Toyota und andere Hersteller mussten in insgesamt elf Werken die Arbeit ruhen lassen. Viele Zulieferer und Arbeiter konnten am Montag die Betriebe im Osten und in der Mitte des Landes nicht erreichen.

Toyota stoppte die Fertigung in vier Werken, in denen unter anderem die Verkaufsschlager Corolla, Prius und Lexus LS produziert werden. Wann die Bänder wieder rollen, sei noch nicht entschieden, sagte ein Konzernsprecher.

Honda hat inzwischen eines von zwei auf Eis gelegten Werken wieder hochgefahren. Der komplette Betrieb dürfte dann wahrscheinlich wieder am Dienstag wie gewohnt laufen, sagte eine Honda-Sprecherin. Beim Subaru-Produzenten Fuji Heavy Industries fielen zwei, bei Suzuki drei Fabriken aus. Beide Unternehmen haben noch nicht beschlossen, wann dort die Arbeit wieder beginnen soll. Japan machen die schwersten Schneefälle seit 45 Jahren zu schaffen. Allein am Wochenende kamen in Tokio und anderen östlichen Landesteilen zwölf Menschen infolge dessen ums Leben. Mehrere Hunderttausend Haushalte waren ohne Strom.

Experten hatten stärkeren Zuwachs erwartet

Die japanische Autobranche profitiert derzeit von der Yen-Schwäche, die von Regierung und Notenbank zur Ankurbelung der Wirtschaft forciert wird. Die billigere Währung macht die Autos im Ausland erschwinglicher. Die Wirtschaft kommt dank der aggressiven Konjunkturpolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe auch mittlerweile wieder etwas auf Touren. Mit einem Plus von 0,3 Prozent wuchs sie zuletzt das vierte Quartal in Folge. Eine so lange positive Serie gab es seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Richtig in Schwung kommt die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt aber immer noch nicht. Experten hatten einen stärkeren Zuwachs erwartet.

Als Bremse erwiesen sich ausgerechnet die Exporte. Da die Importe schneller zulegten, verhinderte der Außenhandel ein höheres Plus. Für das kräftigere Import-Wachstum ist zum Teil auch die Yen-Schwäche verantwortlich. Denn seit der Abschaltung von Kernkraftwerken nach der Atom-Katastrophe von Fukushima wird zunehmend Energie teuer aus dem Ausland eingeführt. Die Kosten dafür erhöhen sich durch den Yen-Rückgang noch zusätzlich. Denn die Rohstoffe werden meist in Dollar bezahlt.

(REU)
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