Wüstenstromprojekt Wirtschaftsministerium unterstützt Desertec

Berlin (RPO). Das Wüstenstromprojekt Desertec wird ab sofort von einer Arbeitsgruppe im Bundeswirtschaftsministerium unterstützt. Er habe eine "Task Force" für die Koordinierung zwischen der Initiative und der Bundesregierung eingerichtet, erklärte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Montag in Berlin.

Fragen und Antworten zum Solarprojekt "Desertec"
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Als mögliche Aufgaben der Regierung nannte der Minister Unterstützung für die beteiligten Unternehmen im Rahmen der Exportförderung sowie Hilfe in Finanzierungsfragen. Er selbst habe bereits erste Gespräche mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) geführt, erklärte Brüderle.

Desertec will Solar- und Windenergie in den Wüsten Nordafrikas und des Nahen Ostens erzeugen und einen Teil des dort gewonnenen Stroms auch nach Europa importieren. An dem Projekt sind etwa der Versicherungskonzern Münchener Rück, Siemens und ABB, die Deutsche Bank und die HSH Nordbank, die Energiekonzerne Eon und RWE sowie das Solarunternehmen Schott Solar beteiligt.

Es gehe nun darum, die Desertec-Pläne "weiter zu konkretisieren und eine Umsetzungs-Strategie für die nächsten Jahre zu entwickeln", erklärte Brüderle. "Dies sollte bald erfolgen, um möglichst schnell die Erprobung mit Referenzprojekten zu ermöglichen."

Die Energie will die Desertec-Initiative vor allem in sogenannten Solarthermie-Kraftwerken gewinnen. Diese bündeln das Sonnenlicht durch riesige Spiegel und erhitzen damit ein Spezialöl, das verdampft und Turbinen antreibt, die wiederum Strom erzeugen. Auch Windkraft-Anlagen vor allem an den Küsten Nordafrikas sind denkbar. Über ein neues Hochspannungsnetz soll die Energie nicht nur die Region selbst, sondern auch Europa versorgen. Bis 2050 könnte der Ökostrom aus Afrika den Vorstellungen zufolge bis zu 15 Prozent des europäischen Stromverbrauchs ausmachen.

(AFP/felt)
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