Günstig US-Messe zeigt die Technik-Trends 2014

Günstig · In Las Vegas begann gestern mit der "Consumer Electronics Show" die wichtigste Messe für Unterhaltungselektronik der Welt. Neben vernetzten Autos stehen in diesem Jahr vor allem Computer-Uhren und Fitness-Programme im Fokus.

Vegas Jedes Mal, wenn Michael Knight den Ärmel seiner Lederjacke hochzog und über seine Armbanduhr sein Auto Kitt um Hilfe rief, wusste der Fernsehzuschauer, dass alles gut wird. Kitt konnte sprechen, lenken, denken – die Serie "Knight Rider" zeigte bereits Mitte der 1980er Jahre die Vision vom intelligenten Auto, mit dem dessen Besitzer kommunizieren kann.

Heute ist diese Vision Realität. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigen Autohersteller und Technologiekonzerne, welche Verbindung zwischen Auto und Armbanduhr inzwischen möglich ist. So zeigt Mercedes den Prototyp eines Fahrzeugs, das Fahrzeugdaten an eine Pebble-Smartwatch sendet und so den Füllstand des Tanks oder den Zustand der Türschlösser mitteilt. Die Vernetzung von Autos ist einer der größten Trends der wichtigsten Messe für Unterhaltungselektronik der Welt – doch längst nicht der einzige. Tragbare Elektronik Denn auch die intelligente Armbanduhr könnte schon bald ihren kommerziellen Durchbruch schaffen. Viele Experten rechnen damit, dass der Markt mit den so genannten "Wearables", kleinen tragbaren Internetgeräten, rasant wachsen wird. Längst haben Samsung mit seiner Smartwatch "Galaxy Gear" und Google mit seiner Datenbrille "Google Glass" erste Produkte vorgelegt. Nun geht es darum, mit ihren Nachfolgern nicht nur Technik-Freaks, sondern die breite Masse der Konsumenten zu begeistern. Doch egal ob es um funkende Armbanduhren, Brillen, Armbänder oder Ringe geht – bis die "Wearables" einen ähnlichen Erfolg haben werden wie iPhone, iPad und Co., könnten laut Experten noch fünf bis zehn Jahre vergehen.

Bis dahin werden Smartphone und Tablet zur Schaltzentrale im Haushalt ausgebaut. Schon heute lassen sich über die Geräte per App Fernsehen, Musik oder Lampen navigieren. Doch diese Vernetzung ist erst der Anfang. Ein ans Internet angebundenes Thermostat könnte künftig beispielsweise auch die Heizung hochdrehen, wenn sich der Hausbesitzer mit seinem Smartphone auf den Heimweg macht. Vernetzte Autos wiederum könnten ohne Fahrer gesteuert werden, Unfälle vermeiden, indem sie das Bremsen des vorausfahrenden Fahrzeugs registrieren oder den nächstgelegenen Parkplatz finden und ansteuern, während sich das Garagentor automatisch öffnet, wenn sich das Fahrzeug nähert.

Beim Sport spielen Smartphones bereits heute eine große Rolle. Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom nutzen allein 38 Prozent der Deutschen das Smartphone beim Training – entweder um Musik zu hören oder um Fitness-Apps einzusetzen. Der Einsatz von Technik im Bereich Sport und Gesundheit dürfte in Zukunft noch einmal zunehmen – glaubt man den Trendforschern bei der CES, die Fitness-Tracker für einen der großen Wachstumsbereiche halten. Mit ihnen können die Menschen ihre täglichen Schritte zählen, sich während des Büroalltags daran erinnern lassen, sich zu bewegen, oder die Dauer ihrer Tiefschlafphasen messen.

und Gut So schön und teilweise auch erschreckend die Visionen auch sind, die von den Herstellern in Las Vegas vorgestellt werden, das Geschäft machen die meisten von ihnen noch immer mit klassischer Elektronik. Im Alltag müssen Samsung und Co. vor allem Kunden mit kleinerem Geldbeutel bedienen, denn das Wachstum des Geschäfts kommt aus Ländern wie China, Brasilien und Indien – wo ein Smartphone oder Tablet vor allem einfach und günstig sein muss, damit es sich die Leute leisten können. Hohe Gewinne können die Hersteller damit nicht einfahren, doch die Anzahl potenzieller Kunden ist zu groß, um sie zu ignorieren. Von den rund 1,2 Milliarden Smartphones, die nach CEA-Schätzungen in diesem Jahr abgesetzt werden, werden rund 70 Prozent in den Wachstumsmärkten verkauft werden. Der Durchschnittspreis pro Smartphone wird daher von 444 Dollar im Jahr 2010 auf 297 Dollar sinken.

(RP)
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