Berlin Verbraucher beflügeln Konjunktur

Berlin · Mit 1,5 Prozent gab es 2014 das stärkste Wachstum seit Jahren.

Dank der Konsumnachfrage der Verbraucher ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen - und damit so stark wie seit Jahren nicht mehr. Der Zuwachs beim privaten Konsum habe mehr als die Hälfte zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beigetragen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Rekordbeschäftigung, der niedrige Ölpreis und spürbare Lohnerhöhungen hätten den Konsum beflügelt.

2012 hatte die Wirtschaft lediglich um 0,4 Prozent, 2013 sogar nur um 0,1 Prozent zulegen können. Anders als in diesen beiden Jahren trugen 2014 aber auch die Unternehmensinvestitionen und der Export wieder mehr zum Wachstum bei. Mitte 2014 sei Deutschland nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt, habe sich dann aber wieder gefangen. Zum Jahresende habe die Konjunktur wieder richtig Fahrt aufgenommen, sagte der Präsident des Bundesamtes, Roderich Egeler.

Viele Ökonomen gehen jetzt davon aus, dass sich die gute Konjunktur auch 2015 hält. Die Wachstumsprognosen liegen im Schnitt bei 1,5 Prozent und mehr. Auch die Bundesregierung liebäugelt mit einer Anhebung ihrer bisherigen Prognose von 1,3 Prozent. Trotz Ukraine- und Euro-Krise ist die Regierung optimistisch: Ölpreis, Niedrigzinsen und der schwache Euro wirken wie Konjunkturprogramme. Ferdinand Fichtner, Konjunkturchef des Instituts DIW, warnt aber: "Wenn die Finanzmärkte 2015 in Turbulenzen geraten, kann es mit der günstigen Konjunktur vorbei sein."

Aktuell steigert die Konjunktur die Steuereinnahmen. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) konnte bereits 2014 den Bundeshaushalt ohne Neuverschuldung abschließen. Schäuble hatte angekündigt, die Investitionen in den Jahren 2016 bis 2018 um zehn Milliarden Euro zu steigern. Nun diskutiert die Koalition über eine höhere Summe. Zudem soll mehr Geld bereits 2015 ausgegeben werden. Diese Überschrift trägt auch der neue Jahreswirtschaftsbericht von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), den er am 28. Januar vorlegt.

(mar)
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