Las Verrückte Neuheiten bei der CES

Las · Vom Infrarot-Haarwuchs-Helm bis hin zu Schuhen mit integriertem Computerspiel für Kinder - auf der Technikmesse CES in Las Vegas waren in den vergangenen Tagen allerlei absurde Produkte zu bestaunen.

Vegas Man fragt sich schon, wie das 2012 abgelaufen ist: Ob Clayton Alexander an seinem Schreibtisch saß, genüsslich einen Schluck Kaffee nehmen wollte und sich dabei den Mund verbrannte. Oder ob er von Arbeitskollegen vom Kaffeetrinken abgehalten wurde und am Ende feststellen musste, dass sein Getränk nur noch lauwarm war?

Vier Jahre später sollen solche Probleme für alle Heißgetränke-Liebhaber ein Ende haben. Auf der Technikmesse CES in Las Vegas stellte der Gründer von Ember Technologies, Clayton Alexander, den ersten intelligenten Kaffeebecher vor, mit dem man die Temperatur von Getränken per App ganz genau einstellen kann. Anschließend heizt der Becher den Inhalt auf oder kühlt ihn runter. Der Becher steht damit stellvertretend für eine Vielzahl von Produkten, die sich Erfinder aus aller Welt haben einfallen lassen.

Vom Schuh mit eingebautem Video-Spiel über den Infrarot-Helm, mit dem Haare wieder wachsen sollen, bis hin zum intelligenten Kissen, das Schnarchen aus dem Schlafzimmer verbannen sollte: Die CES war auch in diesem Jahr wieder voll von Verrücktheiten, die schon bald in den Regalen und Online-Shops von Läden in aller Welt auftauchen könnten.

Für Kinder stellte der Spielwaren-Hersteller Fisher Price die Raupe Code-a-Pillar vor. Mit ihr können Kinder schon im Vorschulalter spielerisch die Grundlagen des Programmierens lernen. Je nachdem wie die einzelnen Segmente der Raupe zusammengefügt werden, bewegt sich diese anschließend nach rechts oder links herum durch den Raum oder spielt ein Lied ab. Das Unternehmen befindet sich in guter Gesellschaft: Auch der dänische Konzern Lego hatte bereits intelligentes Lernspielzeug gezeigt.

Musikliebhaber konnten gleich eine ganze Reihe von neuen Geräten bewundern - auch solche, die man angesichts von MP3 und Streamingdiensten, bei denen die Musik per Internet abgerufen wird, gar nicht mehr erwartet hätte. Gleich mehrere Hersteller zeigten neue Schallplattenspieler. So ließ Panasonic auf der CES sein legendäres Modell Technics SL-1200 wieder aufleben. Seit den 70er Jahren war der robuste Plattenspieler das Lieblingsgerät von DJs und Hip-Hop-Künstlern - dann kam 2010 das Aus. Vorläufig, wie sich nun zeigt. Denn Vinylplatten erfreuen sich im digitalen Zeitalter wieder zunehmender Beliebtheit. Nach jüngsten verfügbaren weltweiten Zahlen des Branchenverbandes IFPI sprang der Vinyl-Absatz 2014 um gut 50 Prozent hoch. Ende des Jahres soll der SL-1200G auf den Markt kommen. Der Preis: Angeblich rund 3700 Euro.

Wer keine physischen Tonträger mehr will, konnte auch neue Abspielgeräte digitaler Musik erleben -und dabei leichtes Gruseln verspüren. So analysiert der intelligente Musikplayer Prizm anhand von Smartphones die Hörgewohnheiten der Nutzer und spielt nur passende Musik. Sind mehrere Personen im Raum, mischt Prizm automatisch eine Playlist und erfasst dabei zugleich, ob gerade ruhigere oder Partymusik angebracht ist. Dafür muss das Gerät natürlich zahlreiche Daten auswerten - ähnliche Pläne hatten dem Streaming-Dienst Spotify zuletzt heftige Kritik eingebracht.

Ember-Erfinder Alexander hat unterdessen schon die nächsten Ideen für intelligentes Geschirr: Auch programmierte Teller und Babyflaschen könnten bald auf den Markt kommen. Und wer weiß, vielleicht analysieren auch sie irgendwann die Daten der Nutzer, um so jedem einzelnen die für ihn perfekte Temperatur anzubieten.

(RP)
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