Düsseldorf Vorwerk arbeitet an Thermomix-Zukunft

Düsseldorf · Alle 23 Sekunden wird weltweit eine der Küchenmaschinen verkauft.

Die Firmengeschichte von Vorwerk kann man in zwei Abschnitte unterteilen: die Zeit vor dem TM5 und die danach. Die im Jahr 2014 auf den Markt gebrachte Version des Thermomix bricht alle Rekorde. Alle 23 Sekunden wird weltweit eine der Küchenmaschinen verkauft. Der Umsatz hat sich zwischen 2013 (675,8 Millionen Euro) und 2016 (1,3 Milliarden) verdoppelt - und beschert den Wuppertalern seitdem Jahr für Jahr neue Rekordumsätze, 2016 stieg der Umsatz um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 3,8 Milliarden.

Da machte es nicht mal etwas, dass es in anderen Firmensparten wie bei den Teppichen, Staubsaugern und der Kosmetik Umsatzrückgänge gab. Die Frage ist: Wie lange hält dieser TM5-Boom noch an? Reiner Strecker glaubt: noch lange. "Der Hype ist noch nicht vorbei", sagt der persönlich haftende Gesellschafter. Speziell in den USA und China sieht Vorwerk Potenzial.

Das starke Wachstum gibt den Wuppertalern die Möglichkeit zu experimentieren: So haben sie zum Beispiel die Werkzeugserie Twercs auf den Markt gebracht, zu der man bislang keine Absatzzahlen veröffentlicht. Im nächsten Jahr soll ein komplett neues Produkt auf den Markt kommen. Was, darüber hüllt man sich genauso in Schweigen wie über den Gewinn des Unternehmens oder den Verkaufsstart für die nächste Generation Thermomix.

Zwischen dem aktuellen Modell und seinem Vorgänger lagen zehn Jahre, der eine kam 2004, der andere 2014 auf den Markt. So lange dürfte es bis zum Nachfolger des TM5 wohl nicht dauern. Zum Vergleich: Neue Smartphone-Modelle werden heute im Jahresrhythmus vorgestellt.

Auch bei Vorwerk wollen sie innovativ bleiben. In Wuppertal werden dafür aktuell rund 100 Millionen Euro in ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum investiert, Vorwerk will gerade im Bereich Software und Robotik noch mehr Wissen aufbauen. Gleichzeitig wurden 2016 insgesamt 1987 Patente angemeldet. Rainer Genes, der zweite persönlich haftende Gesellschafter, sagt daher selbstbewusst: "Wir haben noch viele Ideen."

Hinweise darauf, was in Zukunft noch möglich ist, findet man in der Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamtes. Daten des Thermomix könnten beispielsweise über eine Datenwolke (Cloud) mit denen von anderen abgeglichen werden -so dass der Nutzer dann Tipps zur richtigen Menge oder Temperatur bekommt. Je nachdem wie groß Tomaten oder Zucchini sind, kann dies schließlich Auswirkungen auf den Geschmack haben. Auch ein Patent für eine Luftfilter-Säule oder eins für eine Basisstation, an der sich Staubsaugerbehälter automatisch leeren lassen, findet sich dort.

(frin)
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