Wolfsburg VW: Autos bleiben trotz Rückruf schnell

Wolfsburg · Passat-Diesel sollen als nächstes in die Werkstatt. Die Garantie soll verlängert werden.

Die Millionen vom VW-Abgas-Skandal betroffenen Autofahrer sollen nach der Umrüstung ihrer Wagen keine Nachteile bei Verbrauch, Leistung oder Geräuschentwicklung fürchten müssen. Das Ziel hat VW-Markenvorstand Herbert Diess bei einem Termin mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bekräftigt. Sie besuchten in Berlin die Umrüstung eines VW-Amarok. Der Pick-up-Truck macht den Anfang bei dem Rückruf, der hierzulande 2,5 Millionen Wagen trifft. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe für den Amarok bestätigt, dass keine Einbußen zu fürchten seien, so VW.

Derweil wurden weitere Details für die Rückrufwellen nach dem Amarok bekannt. So sollen erste Passat-Diesel ab der Kalenderwoche neun in die Werkstätten. Sie beginnt am Schalttag 29. Februar.

Diess kündigte an, dass in den nächsten Wochen Zug für Zug alle betroffenen Kunden angeschrieben würden. Ein Sprecher betonte, dass es keine Anhaltspunkte gebe, wonach Teile wie etwa der Turbolader durch die softwaretechnischen Umrüstungen über Gebühr beansprucht werden könnten. Zudem habe der Konzern schon zugesagt, bis Ende 2017 bei betroffenen Wagen auf eine Garantie-Verjährung in Zusammenhang mit der Umrüstung zu verzichten. Dieses Versprechen soll mit VW-Rückendeckung auch der Handel geben. Insgesamt handelt es sich um den größten Rückruf in der europäischen Autogeschichte. Konzernweit sind in Europa rund 8,5 Millionen Diesel betroffen. Die Nachbesserung soll das ganze Jahr 2016 andauern.

Schlechte Nachrichten gab es unterdessen erneut aus dem US-Geschäft. Dort schrumpften die VW-Absatzzahlen den dritten Monat in Folge. Der Absatz der Pkw-Kernmarke VW sackte im Januar um 14,6 Prozent auf 20.079 Autos ab, wie VW mitteilte.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort