Düsseldorf Was Anleger über Fonds wissen sollten

Düsseldorf · In Zeiten niedriger Zinsen sind Fondsanlagen zu einer Alternative auch für vorsichtige Sparer geworden. Potenzielle Investoren sollten bei der Auswahl und bei den Kosten genau hinschauen.

Tagesgelder, Sparbücher und Lebensversicherungen waren lange Zeit die bevorzugten Geldanlagen, denn ohne Risiko gab es gute Zinsen. Damit ist es vorerst vorbei. Investmentfonds sind eine Alternative mit überschaubarem Risiko - wenn man Regeln beherzigt.

Es gibt Investmentfonds nur für Aktien, für Anleihen und Aktien (Mischfonds) oder nur mit Anleihen. Der Anleger kann so schon kleine Spar-Beträge verteilen und verringert das Risiko, das er beispielsweise mit einer einzelnen Aktie oder Anleihe hätte. In Investmentfonds kann man per Einmalanlage oder per Sparplan investieren. Aktienfonds haben in den vergangenen fünf Jahren teils zweistellige Renditen erzielt - jedes Jahr.

Ansparplan Wer über einen Ansparplan regelmäßig für einen festen Sparbetrag Fondsanteile kauft, entgeht dem typischen Reflex, nur in guten Börsenzeiten mit hohen Kursen zu investieren. Beim Ansparplan nutzt der Anleger den Durchschnittskosteneffekt: In guten Börsenzeiten erhält er für seinen festen Sparbetrag weniger, in schlechten Börsenzeiten mehr Fondsanteile. Dadurch ergibt sich langfristig ein niedrigerer Durchschnittspreis im Vergleich zu dem Anleger, der immer eine feste Anzahl von Fondsanteilen kauft.

Sind beispielsweise 100 Euro als Sparbetrag vereinbart, erhält der Anleger bei einem Anteilspreis von 40 Euro 2,5 Anteile am Fonds gutschrieben. Steigt der Anteilspreis auf 50 Euro, sind es zwei Anteile; fällt der Anteilspreis auf 30 Euro, sind es 3,33 Anteile. Der Anleger kann monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich zahlen.

Fondsauswahl Die bisherige Wertentwicklung gibt keine Garantie für die Zukunft. Was bei der Beobachtung hilft: monatlich aktualisierte Ranglisten wie in der Zeitschrift "Finanztest". Investoren sollten auch auf die Kosten achten. Eine "Total Expense Ratio" ( Gesamtkostenquote) von zwei Prozent bedeutet: Bei einem Wertzuwachs von acht Prozent bleiben nur knapp sechs Prozent für den Anleger übrig. Günstiger bei laufenden Kosten sind sogenannte ETF-Fonds, die über die Börse gehandelt werden. Allerdings fallen gerade bei Sparplänen teils hohe Transaktionskosten an, die sich anders als Ausgabeaufschläge nicht vermeiden lassen.

Ausgabeaufschläge Für die meisten Fonds soll der Anleger Ausgabeaufschläge zahlen, bei Aktienfonds sind das in der Regel fünf Prozent. Von 100 Euro bleiben durch diese Abschlussprovision nur 95,24 Euro übrig, die investiert werden. Beim Endergebnis macht der Ausgabeaufschlag einen erheblichen Unterschied aus. Umgehen lässt sich der mitunter über Fondsvermittler im Internet. Um die Sicherheit müssen sich kostenbewusste Fonds-Sparer nicht sorgen, "da der Vermittler das Geld gar nicht in die Hand bekommt", schreibt die Stiftung Warentest dazu, "die Fondsanteile sind als Sondervermögen im Depot der Fondsbank ebenso gut geschützt wie in jedem anderen Wertpapierdepot".

Anspardauer Bei einem Fondssparplan mit Aktienfonds sollte der Anleger mindestens eine Laufzeit von zehn, besser 15 Jahren veranschlagen. Dieser lange Zeitraum hilft, Höhen und Tiefen an der Börse auszugleichen. Falsch wäre es, beim ersten Kurssturz auszusteigen. Gerade dann sollte weitergespart werden, da man mehr Fondsanteile für das gleiche Geld gutgeschrieben bekommt als vor dem Kurssturz.

Wer einen Auszahl-Termin plant, etwa den Beginn des Ruhestandes, sollte bei bis dahin guter Kursentwicklung drei bis fünf Jahre vorher das Geld aus Aktienfonds abziehen und in festverzinsliche Wertpapiere oder Rentenfonds umschichten.

(RP)
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