Autoversicherung Wechsler sparen oft

Düsseldorf · Autofahrern droht ein Preisschub bei der Versicherung um rund fünf Prozent. Noch bis zum 30. November ist ein Wechsel möglich. Tarifvergleiche lohnen sich. Wir zeigen die günstigsten Angebote für zwei beliebte Modelle.

Die Autoversicherung wird für die meisten deutlich teurer. Das wird sich bei vielen Autofahrern auf den Rechnungen ihres Versicherers bemerkbar machen. Mehr als 61 Millionen Autos sind in Deutschland gemeldet und sind folglich versicher. Meist ist aber ein Umstieg zu einem günstigen Anbieter möglich. Dabei sollten Autofahrer auf Qualität achten. Regulär - auch ohne Beitragserhöhung - können Kfz-Besitzer noch bis zum 30. November aus ihrer Autoversicherung aussteigen und sich einen günstigeren Anbieter suchen. Bei einer Beitragserhöhung gilt ein Sonderkündigungsrecht.

Im Schnitt dürfte die Autoversicherung um rund fünf Prozent steigen. Das schätzt das Vergleichsportal Check24 aus München. "Senkungen haben wir noch keine gesehen", sagt Kfz-Versicherungsexperte Thilo Knaupp. Manche Versicherer greifen aber richtig tief in die Tasche ihrer Kunden. So muss beispielsweise ein Berliner Autofahrer beim Onlineversicherer Direct Line allein für seine Kfz-Haftpflichtversicherung im nächsten Jahr fast 15 Prozent mehr Prämie zahlen. Für Pechvögel kann die Autoversicherung sogar noch viel teurer werden. Solche Autobesitzer müssen eine Umstufung der Risikoklasse ihres Zulassungsbezirkes und ihres Fahrzeuges in Kauf nehmen. Je nach Versicherer kann in solchen Extremfällen die Preiserhöhung mehr als 40 Prozent betragen.

Die Kfz-Versicherer stehen weiter stark unter Druck. Die Mehreinnahmen durch höhere Beiträge wurden 2013 durch Hagelschläge aufgefressen. Und dem Sommersturm Ela fielen im Juni 2014 etliche Autos zum Opfer. Dennoch gibt es am Markt weiterhin große Preisunterschiede unter den rund 80 Assekuranzen. Das können Autofahrer nutzen und den Anbieter wechseln.

Nur ein individueller Test zeigt dem Autofahrer, welcher Versicherer für ihn optimal ist. Neben kommerziellen Vergleichsportalen gibt es von der Unternehmensberatung Nafi aus Höxter einen kostenlosen und sehr umfassenden Vergleich im Internet (www.nafi-auto.de). Demgegenüber kostet die Analyse bei der Stiftung Warentest 7,50 bis 10 Euro. Kein Vergleicher kann einen Überblick über den gesamten Markt geben. Kommerzielle Vergleichsportale wie Check24, Verivox, Ino24 oder Geld.de zeigen in der Regel weniger Anbieter. Zudem geht es hier erst einmal um die preiswerteste Autoversicherung. Die ist aber oft nicht immer sinnvoll. Für ein Ehepaar aus Düsseldorf mit einem VW Golf wurden über das Nafi-Makler-Programm die günstigsten Top-Policen herausgesucht (siehe Tabelle). Denn Magertarife, die bei grob fahrlässigen Fehlern in der Kaskoversicherung Abzüge nach der Schwere des Verschuldens machen, sind für alle Autofahrer mit einem wertvollen Auto gefährlich. Bei solchen Tarifen, die die Assekuranzen in der Regel als "Basis", "Eco" oder "Kompakt"-Tarife anbieten, kann ein selbst verschuldeter Unfall teure Folgen haben. "Wer bei Rot über die Ampel fährt und einen schweren Unfall verursacht, muss damit rechnen, dass er nur rund die Hälfte des Schadens an seinem Auto ersetzt bekommt", warnt Arno Schubach, Fachanwalt für Versicherungsrecht aus Koblenz. Wer eine heruntergefallene Zigarette im Fußraum sucht und dann einen schweren Unfall verursacht, muss sogar damit rechnen, dass der Versicherer die Leistung zu 100 Prozent streicht.

Bei den meisten höherwertigen Kaskotarifen verzichten die Versicherer heute bei groben Fahrfehlern auf jeglichen Abzug. Allein bei Drogen am Steuer und bei einer leichtsinnigen Ermöglichung des Diebstahls sind weiterhin Kürzungen üblich.

(RP)
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