Düsseldorf Welches Fitness-Studio ist das richtige?

Düsseldorf · In den ersten sechs Wochen des Jahres werden ein Drittel aller Mitgliedschaften abgeschlossen. Um nicht im falschen Studio zu landen, sollten Sportler wissen, was ihnen wichtig ist. Wir klären auf, worauf sie achten sollten.

Wer in diesen Tagen ein Fitnessstudio besucht, der darf vor allem eines nicht haben: Platzangst. Die guten Vorsätze haben Saison, und regelmäßiger Sport gehört zu den Klassikern. In vielen Muckibuden der Republik wird es deshalb in den ersten Tagen eines neuen Jahres eng. Laut Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) werden in den ersten sechs Wochen nach Silvester rund 30 Prozent aller Studiomitgliedschaften geschlossen.

Bevor Anfänger aber einen Vertrag unterschreiben, stehen für sie einige grundsätzliche Fragen im Raum: Welcher Studiotyp passt zu den eigenen Wünschen? Was darf die Mitgliedschaft kosten? Und wie lange sollte der Vertrag andauern?

Der DSSV teilt die Studiotypen in vier Kategorien ein. Das einfachste Angebot finden Kunden demnach in sogenannten Discount-Studios. Dort beziehe sich das Angebot meist auf die Bereitstellung von Geräten und eingeschränkte persönliche Betreuung. Im Monat kostet die Mitgliedschaft bis zu 30 Euro. Zwischen 30 und 60 Euro liegt der Monatsbeitrag im mittleren Segment. Zusätzlich zum Gerätetraining werden dort Kurse und Wellnessprogramme angeboten. Meist inhabergeführt, sind diese Studios laut DSSV sehr dienstleistungsorientiert. Wem ein Rundumpaket wichtig ist, findet dieses in Premium-Studios. Für eine monatliche Gebühr ab 60 Euro gibt es dort unter anderem eine hohe Trainerdichte, ein breites Kurs- und Wellnessangebot sowie Saunen, Thermen oder Sonnenbänke. Sogenannte Special-Interest-Studios bieten in verhältnismäßig kleinen Räumlichkeiten ein sehr spezialisiertes Angebot an, etwa mit Personal Training. Der Preis variiert je nach Angebot. Dass Betreiber teurer Studios hohe Beiträge nur verlangen, um eine bestimmte Klientel anzulocken, hält der DSSV für die absolute Ausnahme, erklärt ein Verbandssprecher: "Üblicherweise stehen höhere Kosten einfach für ein breiteres Angebot."

Wichtig bei der Wahl des richtigen Angebots ist auch die Vertragslaufzeit. Der DSSV empfiehlt Abschlüsse über zwölf oder 24 Monate, um Erfolge möglich zu machen. Gleichzeitig aber sei es wichtig, die Laufzeit an die Lebensplanung anzupassen und darauf zu achten, dass die Kündigungsfrist nicht mehr als drei Monate beträgt. Dass Anbieter von Kunden, die zwar ihre Beiträge bezahlen, aber die Angebote nicht nutzen, profitieren, komme indes nur selten vor. "Es ist keine Strategie eines Unternehmers, Kunden nur zahlen zu lassen, aber nicht längerfristig zu binden", sagt der Verbandssprecher. Das bestätigt auch Karsten Hollasch vom Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte. "Es mag vielleicht viele überraschen, aber Karteileichen sind nicht per se etwas Positives für die Fitness-anbieter." Analysen zeigten, dass Mitglieder, die nicht trainieren, eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihren Vertrag zu kündigen.

Wer seinen Vertrag außerordentlich auflösen will, ist häufig auf die Kulanz des Studios angewiesen. So urteilte der Bundesgerichtshof (BGH) etwa im Mai 2016, dass ein Umzug kein Grund für eine fristlose Kündigung des Vertrags ist (Az. XII ZR 62/15). Anders sieht es bei einer krankheitsbedingten Kündigung aus: Diese ist laut BGH möglich, wenn das Angebot dauerhaft nicht mehr genutzt werden kann. Darüber gibt es aber laut DSSV unterschiedliche Auffassungen - zumal einige Fitnessstudios gerade im Krankheitsfall geeignete Trainingsmöglichkeiten anbieten.

(tsp)
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