Konjunktur Wirtschaft will 200.000 neue Stellen schaffen

Berlin · Während sich die Stimmung unter den deutschen verbrauchern weiter aufhellt, sollen in deutschen Unternehmen in diesem Jahr rund 200.000 neue Jobs entstehen.

Wieviel Netto bleibt vom Brutto – eine Übersicht
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Wieviel Netto bleibt vom Brutto?

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Foto: dpa, dan pzi htf jai

Das berichtet die "Bild-Zeitung" unter Berufung auf eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). "Beim Beschäftigungsaufbau überrascht 2015 vor allem die Industrie positiv", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Allein dort sollen 40.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. "Damit steigt der Industrieanteil hierzulande sogar wieder - im Gegensatz zu vielen anderen Ländern."

Weitere 50.000 Stellen sollen im Gesundheitsbereich entstehen. Rund 25.000 neue Jobs wollen Unternehmen im Handel und im Gastgewerbe schaffen. Auch die IT-Branche und der Bau benötigen zusätzliche Arbeitskräfte, dort sollen jeweils 15.000 Stellen entstehen. Insgesamt fällt das Stellenplus aber kleiner aus als in den Vorjahren. "Die Unternehmen agieren angesichts globaler Krisen, Euroschwäche und Mindestlohn vorsichtig", sagte Wansleben.

Allerdings hat das frostige Winterwetter nach Experteneinschätzung die Zahl der Arbeitslosen im Februar weiter steigen lassen. Insgesamt seien in dem Wintermonat rund 3,05 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit gewesen, berichteten Konjunkturforscher und Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Das wären rund 15.000 mehr als im Januar, aber rund 85.000 bis 90.000 weniger als vor einem Jahr. Die Fachleute berufen sich dabei auf eigene Berechnungen. Die Winterarbeitslosigkeit würde damit verhältnismäßig milde ausfallen. Die offiziellen Februar-Arbeitslosen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag bekanntgeben.

Noch kaum spürbar sind nach Ansicht der Volkswirte die Auswirkungen des zum Jahresanfang eingeführten Mindestlohns von 8,50 Euro auf den Arbeitsmarkt. Volkswirt Heiko Peters von der Deutschen Bank rechnet damit erst in den kommenden Monaten. Derzeit werde der Effekt von der guten Konjunktur und der Frühverrentungswelle im Zuge der abschlagsfreien Rente mit 63 abgemildert.

GfK-Index steigt

Derweil hellt sich allen Krisen zum Trotz die Stimmung der deutschen Verbraucher weiter auf. Für März liege der GfK-Konsumklimaindex bei voraussichtlich 9,7 Punkten und damit noch über dem 13-Jahres-Hoch von 9,3 Punkten im Februar, wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Sowohl die Erwartungen an die Entwicklung der Konjunktur und des eigenen Einkommens als auch die Kauflaune legten demnach im Februar zu.

Die Verbraucher glauben laut GfK an eine "stabile Aufwärtsentwicklung" der deutschen Wirtschaft. Zugleich stärke der Einbruch der Energiepreise die Kaufkraft und lasse Spielräume für neue Anschaffungen. Zugleich sei die Sparneigung, wegen der geringen Zinsen ohnehin niedrig, im Februar auf ein "neues historisches Tief" gesunken.

Ob die Verbraucherstimmung weiterhin gut bleibt, hängt laut GfK unter anderem von der weiteren Entwicklung rund um die Verhandlungen Griechenlands mit den Europartnern ab. Diese Geschehnisse spielten neben den Ereignissen in der Ostukraine "eine wichtige Rolle" für die Konsumkonjunktur.

(dpa)
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