Düsseldorf Wirtschaftsprüfer sollen Ergo-Skandal aufklären

Düsseldorf · Bei dem Versuch, die jüngsten Affären aufzuarbeiten, setzt der Versicherungskonzern Ergo jetzt auf die Hilfe der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (Pwc). Deren Mitarbeiter sollen auch das noch einmal auf den Prüfstand stellen, was bereits in internen Ergo-Ermittlungen herausgefunden wurde. Außerdem hat Ergo-Chef Torsten Oletzky in einem internen Schreiben an die Belegschaft Pannen bei der Aufklärung eingeräumt.

Mittlerweile scheint auch nicht mehr ausgeschlossen, dass die Skandale personelle Konsequenzen haben könnten. Zwar ist mittlerweile bei Ergo kaum einer mehr an Bord, der mitverantwortlich für die Sex-Party in Budapest vor vier Jahren gewesen ist. Aber vor allem im Zusammenhang mit falsch ausgewiesenen Kosten in Anträgen für Altersvorsorge-Policen ist auch bei der aktuellen Aufklärung einiges schief gelaufen. In Oletzkys interner Mail heißt es mit Blick auf die Riester-Panne: "Problematisch fand ich, dass wir diesen Fehler in der Aufklärung nicht selbst rechtzeitig gefunden haben . . . Hierüber habe ich mich sehr geärgert." Ein Ergo-Sprecher erklärte, falls sich bei den laufenden Untersuchungen herausstelle, dass jemand gegen Vorschriften verstoßen habe, müsse das Unternehmen auch über personelle Konsequenzen nachdenken.

Ergo war am Montag zum dritten Mal binnen kurzer Zeit in die Kritik geraten. Der Grund: Vor zwei Jahren hatten Vertriebsmitarbeiter der damaligen Tochter Victoria Lebensversicherungs-Kunden zum Umstieg auf eine Unfallversicherung geraten, wobei womöglich mehrere tausend Kunden Verluste erlitten.

(RP)
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