Kommentar Zu wenige Neubauprojekte
Meinung | Berlin · Im Bundesdurchschnitt entsteht noch keine Preisblase am Wohnungsmarkt, in einigen "Schwarmstädten" aber ist die Gefahr der Blasenbildung nicht gebannt – so ungefähr lässt sich das Ergebnis des soeben von 27 Verbänden der Immobilienwirtschaft vorgelegten "Frühjahrsgutachtens" zum Immobilienmarkt zusammen fassen.
Im Bundesdurchschnitt entsteht noch keine Preisblase am Wohnungsmarkt, in einigen "Schwarmstädten" aber ist die Gefahr der Blasenbildung nicht gebannt — so ungefähr lässt sich das Ergebnis des soeben von 27 Verbänden der Immobilienwirtschaft vorgelegten "Frühjahrsgutachtens" zum Immobilienmarkt zusammen fassen.
Zu diesen umschwärmten Städten zählen die Gutachter Hamburg, Berlin, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart, wen wundert´s.
Die Verbände verbinden ihren Befund mit Forderungen an die Politik: Der Staat solle aufhören, die Baukosten durch regulatorische Eingriffe wie die Mietpreisbremse noch weiter zu verteuern. Die Kommunen sollten auch die Grunderwerbsteuer nicht dauernd anheben.
Die Mietpreisbremse wird bisher von 80 Prozent der Bürger unterstützt. Sie empfinden den ungebremsten Mietenanstieg in vielen beliebten Städten durchaus als dramatische Entwicklung und glauben, dass die Mietpreisbremse helfen kann, das zu ändern.
Doch das dürfte ein Trugschluss sein. Neubauten und Erstvermietungen sind von der Preisbremse zwar ausgenommen, auch Vermietungen nach Komplettsanierungen. Doch die Wiedervermietung zu lukrativen Mieten wird für Eigentürmer künftig schwieriger. Das könnte neue Wohnungsbau-Investoren tatsächlich abschrecken.
Viele Kommunen haben auf das zu knappe Wohnungsangebot bereits mit Neubauprojekten reagiert. Doch bis diese neuen Wohnungen auf den Markt kommen, vergeht noch Zeit. Erst in den kommenden Jahren ist hier mit Entspannung zu rechnen. Zudem gibt es vielerorts noch viel zu wenige Neubauprojekte. Die Städte sollten viel mehr tun, um eigene Grundstücke für den Wohnungsbau auszuweisen.