Briefwechsel bezeugt tiefes Misstrauen DNA-Entdecker waren große Rivalen

London (RPO). Ein in New York entdecktes Bündel von Briefen wirft ein neues Licht auf das Rennen um die Entzifferung der DNA, die das menschliche Erbgut enthält. Die Korrespondenz zeuge von Rivalitäten, Misstrauen und verletzten Egos der DNA-Entdecker Francis Crick, James Watson und Maurice Wilkins, berichtete das britische Wissenschaftsblatt "Nature" in seiner neuen Ausgabe.

Forscher entdecken neue Menschenform
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Die Wissenschaftler hatten gemeinsam die Doppelhelix-Struktur der DNA enträtselt und damit der Genmedizin zum Durchbruch verholfen. Für ihre 1953 veröffentlichte Arbeit wurden sie neun Jahre später mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. "Wir werden von Kräften aufgerieben, die uns in Stücke reißen können", vertraute Wilkins seinem Kollegen Crick mit Blick auf Machtkämpfe innerhalb des Teams an.

In seinen Briefen zeigte sich der Amerikaner Wilkins auch irritiert über die Rolle der Forscherin Rosalind Franklin, die die Entschlüsselung mit Experimenten in einem Londoner Labor und Röntgenbildern von Molekülen entscheidend voranbrachte. Sie starb 1958 an Krebs, ihre Verdienste um die Entschlüsselung der DNA wurden nie angemessen anerkannt. Der fragliche Briefwechsel wurde "Nature" zufolge in den Archiven des Cold-Spring-Harbor-Forschungslabors in New York entdeckt.

(AFP/nbe)
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