Mohn-Esser gleichen Heroin-Konsumenten Drogentest: Polizei verhaftet Kuchenesser

München (rpo). Wenn der Schutzmann böse guckt, kann das mit dem Kaffekränzchen am Nachmittag zu tun haben. Mohngebäck enthält mitunter so viel Opium, dass Drogentests auch noch Tage später positiv ausfallen. Mohn-Esser lassen sich von Heroin-Konsumenten kaum unterscheiden.

 Der genetische Code brasilianischer Kaffeebohnen ist entschlüsselt.

Der genetische Code brasilianischer Kaffeebohnen ist entschlüsselt.

Foto: AP

Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf eine Studie von Rechtsmedizinern der Universität Bonn. Für die Untersuchung mussten zwölf Testpersonen bis zu drei Stück Kuchen essen, die je 20 Gramm Mohn enthielten. Im Urin, Blut und Speichel der Probanden fanden sich Rückstände wie bei Drogensüchtigen. "Eine Unterscheidung zwischen Mohn-Essern und Heroin-Konsumenten war auf den ersten Blick nicht möglich", sagte Studienleiter Frank Mußhoff. Erst die gezielte Suche nach Begleitstoffen, die nur im Heroin seien, habe Gewissheit gebracht.

Vortests der Polizei seien "gefährlich, weil sie anschlagen, aber die Quelle des Opiums nicht erkennen", sagte Mußhoff. Alle Analysen sowie die Hälfte der Drogenschnelltests hätten "positive Opiat-Nachweise" erbracht - selbst 48 Stunden nach dem Mohn-Verzehr. Dass die Teilnehmer der Studie beim Verzehr des Mohnkuchens ungewollte Rauschzustände erlebt hätten, schloss der Forscher jedoch aus: Dafür hätten die konsumierten Mengen "bei weitem nicht ausgereicht".

(afp)
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