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Rätsel des Alltags Hilft erneuter Sport gegen Muskelkater?

Köln (RPO). Wer untrainiert ist oder seine Fähigkeiten überschätzt hat, dem droht am Tag nach dem Sport ein übler Muskelkater. Oft kommt dann der Rat "weitermachen!", dann verschwänden die Beschwerden ganz von selbst. Doch ist da etwas dran?

 Ozon-Alarm: Jogger sollten ihre Aktivitäten auf den frühen Morgen verlegen.

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Foto: KEYSTONE, AP

"Dafür gibt es bisher keinen Beweis", sagt Hans-Joachim Appell, Professor für Funktionale Anatomie an der Sporthochschule Köln. Bisher habe die Wissenschaft noch kein Mittel nachgewiesen, das die Dauer des Muskelkaters verkürzt. Das Einzige, was möglicherweise Linderung verschaffen könnte, seien Wärme oder Saunagänge. "Dadurch wird die Durchblutung angeregt", unterstreicht Appell. Wer die Muskeln weiter beansprucht, nimmt den Schmerz während der Bewegung eventuell weniger wahr. "Wenn man vom Fahrrad absteigt, ist der Muskelkater aber wieder da", betont der Experte.

Der Muskelkater sei ein Zeichen dafür, dass die Muskeln akut überlastet sind. Alte Muskelfasern gehen durch die körperliche Betätigung kaputt. Wer viel Sport treibt, verringere das Alter der Fasern, die sich schneller erneuern und dadurch belastbarer seien. "Man könnte sagen, dass sich die Muskeln mausern", erläutert der Wissenschaftler. Wer die Muskeln während dieses Prozesses intensiv dehnt, bezwecke unter Umständen sogar, dass sich die Schmerzen verschlimmern.

Muskelkater ist schmerzhaft - aber ungefährlich

Muskelkater sei in der Regel aber nicht gefährlich. Lediglich bei Bodybuildern habe es Fälle gegeben, in denen es nach exzessiver Anabolika-Einnahme zur Muskelauflösung (Rhabdomyolyse) gekommen sei. "Der Muskelfaserstoff Myoglobin kann ein Nierenversagen auslösen, was im Extremfall zum Tod führen kann", erklärt Appell.

Auf jeden Fall komme es nach der Belastung akut zu einer verringerten Kraft im betroffenen Muskel und zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung. "Der Schmerz, den man spürt, ist auf die Freisetzung von Entzündungsstoffen im Muskel zurückzuführen", sagt Appell. Diese entstammen Zellen, die aufgrund der Mikroverletzungen verzögert in den Muskel einwandern. Daher spüre man den Muskelkater erst Stunden später beziehungsweise am nächsten Tag.

(afp)
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