Kaiserliches Patent Warum haben Kronkorken immer 21 Zacken?

Düsseldorf (RP). Als William Painter aus Baltimore am 2. Februar 1892 im US-Patentamt vorstellig wurde und seine neueste Erfindung schützen ließ, war er im Begriff, die Welt nachhaltig zu prägen, indem er der Glasflasche eine Krone aufsetzte. Rechtlich geschützt wurde eine "kreisförmige Vorrichtung aus am Unterrand kronenförmig gestanztem Metall", so die Patentschrift. Doch warum haben Kronkorken immer 21 Zacken?

Painters Erfindung bestand aus einem Metalldeckel, einem dünnen Korkring im Deckel, der als Dichtung diente, und einer Papierbeschichtung, die den Kontakt von Metalldeckel und Flascheninhalt verhinderte. Sechs Jahre nach der Patenterteilung stellte Painter seine "Automatic Power Crown Machine" vor, die das Abfüllen und Verschließen der Flaschen in einem Arbeitsgang erledigte. Die charakteristischen Zacken verteilten den Druck der Metallkappe so gleichmäßig auf den Flaschenhals, dass der während des Pressvorgangs nicht brach. Der Kronenkorken, kurz Kronkorken genannt, hat sich seit damals wenig verändert. Allein: Statt der ursprünglich 24 Zacken sind es jetzt nur 21. "Kronkorken müssen in Führungsrinnen zum Verschließstempel transportiert werden", erklärt Horst Lang, Abteilungsleiter der Sparte Füll- und Verschließtechnik bei der Krones AG im bayrischen Neutraubling, einem der weltweit größten Hersteller von Abfüllanlagen. "Hätten die Korken eine gerade Anzahl von Zacken, hätte der Korken in der Führung die Möglichkeit, auf zwei Spitzen der Zacken oder in zwei Täler der Zacken zu laufen."

Die Rinnen müssen aber in der Breite auf das Maß zwischen zwei Spitzen ausgelegt sein. Kommt der Verschluss so, das er zwischen zwei Tälern geführt wird, hat er um den entsprechenden Durchmesserunterschied Luft und wird nicht mehr exakt geführt. Die Folge: Verschlüsse können sich in den Zulaufrinnen verklemmen.

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