"Sünde auf See" Viele Piraten waren schwul

Düsseldorf (rpo). Für manch einen ordentlichen Westernfan ist möglicherweise mit Ang Lees Streifen "Broke Back Mountain" eine Welt zusammengebrochen. Gibt es doch tatsächlich unter den angeblich so "harten" Cowboys auch Homosexuelle. Warum aber auch nicht? Das gleiche gilt offenbar auch für Piraten. Viele der Freibeuter auf hoher See waren schwul – das behauptet jedenfalls der Düsseldorfer Autor Klaus Hympendahl.

Flich der Karibik: Bilder des ersten Teils
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Szenenbilder aus "Fluch der Karibik"

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Foto: Buena Vista

Düsseldorf (rpo). Für manch einen ordentlichen Westernfan ist möglicherweise mit Ang Lees Streifen "Broke Back Mountain" eine Welt zusammengebrochen. Gibt es doch tatsächlich unter den angeblich so "harten" Cowboys auch Homosexuelle. Warum aber auch nicht? Das gleiche gilt offenbar auch für Piraten. Viele der Freibeuter auf hoher See waren schwul — das behauptet jedenfalls der Düsseldorfer Autor Klaus Hympendahl.

Hympendahl hat für sein dokumentarisches Buch "Sünde auf See" akribisch in Archiven und teils schwierigen Quellen recherchiert. Dabei stieß der begeisterte Segler auf eine bislang unbekannte Seite der so genannten "Christlichen Seefahrt": Sex fand nicht nur mit Frauen und Huren in den Häfen statt.

Viele der Piraten kamen aus der englischen Unterschicht, lebten schon von klein an in Jungengruppen. Die hierbei geprägten sexuellen Vorlieben behielten die jungen Männer dann auch bei, wenn sie den "Beruf" des Piraten wählten. Dazu Hympendahl in seinem Buch: "Sex unter Männern wurde akzeptiert. Das betraf sowohl Analverkehr als auch Masturbation, egal wie viele sich dazu gesellten."

Wer den Film "Fluch der Karibik" gesehen hat, wird festgestellt haben, dass auch Johnny Depp als "Jack Sparrow" leicht homoerotische Anflüge hatte.

Gleichzeitig räumt Hympendahl in seinem Buch auch mit dem Irrglauben auf, Frauen hätten auf Schiffen generell nichts zu suchen gehabt, weil sie angeblich nur Unglück brachten. Seit es Schiffe gibt, so der Autor, gab es auch Frauen auf Schiffen: als Passagiere, Mätressen, Huren, als verkleidete Männer, und sogar als Piratinnen.

So entdeckte er bei seinen Recherchen die Geschichte einer chinesischen Ex-Prostituierten, die noch vor 200 Jahren eine riesige Piratenflotte kommandierte.

Klaus Hympendahl: Sünde auf See — Die erotische Geschichte der Christlichen Seefahrt, Heel-Verlag, 19,95 Euro.

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