Hubble-Astronomen finden "Methusalem"-Planeten 13 Milliarden Jahre alter Planet entdeckt

Washington (rpo). Schlappe 13 Milliarden Jahre alt ist der "Methusalem" unter den Planeten unserer Milchstraße, den Hubble-Astronomen nach NASA-Angaben von Donnerstag entdeckt haben.

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<P>Washington (rpo). Schlappe 13 Milliarden Jahre alt ist der "Methusalem" unter den Planeten unserer Milchstraße, den Hubble-Astronomen nach NASA-Angaben von Donnerstag entdeckt haben.

Er habe sich nur etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall gebildet, teilten Wissenschaftler auf einer NASA-Pressekonferenz am Donnerstag mit. Das teilten die Wissenschaftler auf einer Pressekonferenz der US-Weltraumagentur NASA am Donnerstag mit. Der mit dem Hubble-Teleskop identifizierte Planet ist damit fast drei Mal so alt wie unser Sonnensystem, das vor etwa 4,5 Milliarden Jahren entstand.

Der Planet von der zweieinhalbfachen Jupiter-Masse befindet sich 5600 Lichtjahre von der Erde entfernt im Kugelsternhaufen M4 im Sternbild des Skorpion. Professor Steinn Sigurdsson von der staatlichen Universität von Pennsylvania erklärte, diese Entdeckung lasse darauf schließen, dass sich die ersten Planeten bereits viel früher als bisher vermutet gebildet hätten. Damit könne auch davon ausgegangen werden, dass es deutlich mehr Planeten gebe als bisher angenommen.

Der "Oldie" läuft in einer weiten Bahn um einen Doppelstern und benötigt dafür jeweils 100 Jahre. Das Sternsystem besteht aus einem Pulsar (Neutronenstern) und einem weißen Zwerg, die sich ganz eng umkreisen. Aus der Analyse der gepulsten Strahlung des Pulsars erhielten die Astronomen indirekt den entscheidenden Hinweis auf den Methusalem. Weiße Zwerge entstehen aus alten, sonnenähnlichen Sternen.

Die Anwesenheit eines Planeten in diesem System war bereits seit Jahren vermutet worden. Die hohe Auflösung des Hubble-Teleskops erlaubte nun aber erstmals einen konkreteren Nachweis, dass es sich nicht etwa um Überreste eines sterbenden braunen Zwergs handelt. Bisher wurden außerhalb unseres Sonnensystems etwa 100 Planeten entdeckt, die sich vermutlich alle im selben Zeitraum bildeten.

Die Astronomen vermuten, dass der Planet ähnlich wie Jupiter aus Gas besteht. Weil er so früh entstanden sei, habe er vermutlich keine größeren Mengen an Kohlenstoff oder Sauerstoff. Daher sei es sehr unwahrscheinlich, das es dort Leben gebe. Er gehört wie alle bislang bekannten Planeten zu unserer Galaxie, dem Milchstraßensystem.

"Das ist ein interessanter Exot", meint Jakob Staude vom Max- Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. "Offenbar waren die Voraussetzungen für die Bildung eines Planetensystems schon sehr früh in der Geschichte des Kosmos gegeben." Astronomen vermuten unzählige ähnliche Sonnensysteme wie das unsrige im Kosmos. "Wir haben erst einen minimalen Bruchteil des Alls nach Planeten abgesucht." Auch die Existenz erdähnlicher Planeten sei wahrscheinlich. "Sie sind aber mit dem gegenwärtigen Instrumentarium noch nicht nachzuweisen."

In fünf bis zehn Jahren ließen sich vielleicht erdähnliche Planeten finden, etwa mit den geplanten Satelliten der europäischen Weltraum-Mission Darwin, erläutert Staude.

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