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Erster Mensch auf dem Mond Astronaut Neil Armstrong ist tot

Berlin · Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond, ist gestorben. Dies erklärte seine Familie am Samstag in Cincinnati. Er erlag demnach den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Armstrong war Anfang des Monats wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag am Herzen operiert worden.

Das war Neil Armstrong
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Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond, ist gestorben. Dies erklärte seine Familie am Samstag in Cincinnati. Er erlag demnach den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Armstrong war Anfang des Monats wenige Tage nach seinem 82.
Geburtstag am Herzen operiert worden.

Armstrong war Kommandant des Apollo-11-Fluges. Er landete am 20. Juli 1969 auf dem Mond und betrat diesen mit den berühmt gewordenen Worten: "Ein kleiner Schritt für den Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit."

Gemeinsam mit dem Astronauten Edwin "Buzz" Aldwin verbrachte er fast drei Stunden auf dem Erdtrabanten, während das dritte Besatzungsmitglied Michael Collins das Mutterschiff "Columbia" während der Landung der Fähre "Eagle" um den Mond herumflog. "Der Anblick war einfach wunderbar, jenseits jeder visuellen Erfahrung, die ich je gemacht hatte", sagte Armstrong einmal.

Armstrong wurde am 5. August 1930 in Ohio auf der Farm seiner Großeltern bei Wapakoneta als Sohn eines staatlichen Rechnungsprüfers geboren. Bereits mit 14 Jahren verdiente er sich Geld für Flugunterricht. An seinem 16. Geburtstag hielt er dann die ersehnte Fluglizenz in den Händen.

Er begann ein Studium, um Flugzeugingenieur zu werden, kam zum Militärdienst, wurde zum Marineflieger ausgebildet und nach Korea geschickt. Dort flog er 78 Kampfeinsätze und wurde einmal abgeschossen, konnte sich jedoch mit dem Fallschirm retten. Hoch dekoriert kehrte er 1952 an seine Universität zurück, beendete das Studium und wurde Forschungspilot.

1962 ereilte Armstrong ein schwerer Schicksalsschlag, als seine zweijährige Tochter Karen an Krebs starb. "Ich dachte, das Beste was ich in dieser Situation für mich tun konnte, war, meine Arbeit fortzusetzen, so normal wie eben möglich", hat Armstrong einmal in einem Interview gesagt.

Noch im selben Jahr wurde Armstrong unter 300 Bewerbern für das Astronautenprogramm der USA ausgewählt. Bereits 1957 war sein Sohn Eric auf die Welt gekommen, 1963 folgte dann Sohn Marc. Beide haben ihren Vater in jener Zeit nicht häufig zu sehen bekommen, wie dieser vor einigen Jahren einräumte. "Was ich bedauere, ist, dass meine Arbeit so viel Zeit kostete und so vieler Reisen bedurfte. Diese Zeit konnte ich nicht mit meiner Familie verbringen, als meine Kinder aufwuchsen."

Mehrfach dem Tod entronnen

1966 gehörte er zu den Chefpiloten der "Gemini 8" beim ersten Dockmanöver mit einer "Agena"-Rakete. Als das Raumschiff wegen eines technischen Defekts außer Kontrolle geriet, brachte Armstrong es wieder in die Umlaufbahn zurück und landete sicher im Atlantik.

Seine Reaktionsfähigkeit rettete ihm auch am 6. Mai 1968 das Leben, als ein Trainings-Mondlandegerät auf einem Routineflug abstürzte und er mit einem Fallschirm abspringen konnte.

Nach der Apollo-11-Mission wurde Armstrong stellvertretender Leiter des Aeronautik-Büros der Raumfahrtbehörde NASA in Washington. Ein Jahr später verließ er die Behörde wieder und wurde Professor für Raumfahrt-Ingenieurswesen in Cincinnati. 1979 wechselte er in die Wirtschaft, wo er für verschiedene Unternehmen in Aufsichtsrats- oder anderen Führungspositionen tätig war.

Armstrong gründete auch eigene Firmen und brachte es zum mehrfachen Millionär. Im Herbst 1989 trat er in das Direktorium der Thiokol Corp. ein, dem Hersteller jener Booster-Rakete, deren Explosion im Januar 1986 die Raumfähre "Challenger" zerriss und zum Tod der ganzen Besatzung führte.

Die Bundesregierung hat nach dem Tod von Astronauten-Legende Neil Armstrong den USA ihre Anteilnahme ausgesprochen. Deutschland trauere "mit dem ganzen amerikanischen Volk um diesen Raumfahrtpionier", erklärte der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Peter Hintze (CDU), in der Nacht zum Sonntag in Berlin. Armstrong stehe als erster Mensch, der den Mond betreten habe, "in der Entdeckergeschichte der Menschheit auf einer Stufe mit Christoph Kolumbus".

(dpa/afp/dapd)
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