Christian Kurth, Leiter FuPa Niederrhein

WM-Sorgen im Aufzug

Der 9. Juni 2006, die WM im eigenen Lande. Monatelang hatten wir uns auf diesen Tag vorbereitet. Dann blieb ich im Aufzug stecken.

Auf meine Zeit im Sport bei RP ONLINE denke ich gerne zurück. Wir hatten ein super Team, waren erfindungsreich, schnell und hatten Spaß daran.

Mitte der Nuller Jahre übernahm ich die Leitung der Sportredaktion und hatte gleich ein gewaltiges Projekt vor mir, das uns alle elektrisierte. Die Fußball-WM im eigenen Lande.

Schon Monate vorher begannen wir mit den Vorbereitungen. Wann, wenn nicht bei diesem Großereignis willst du sonst beweisen, was du kannst? Wir haben fast alles umgekrempelt, um besser, ansprechender und schneller zu sein. Alles neu: Der Aufbau der Seiten, der Live-Ticker, die Dienstpläne für die Redaktion, der Anspruch, rund um die Uhr präsent zu sein.

Dann der Tag X. Das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Costa Rica. Für diesen Moment hatten wir geackert. Zwei Stunden vor dem Anpfiff rase ich noch schnell zur Burger-Bude, um Power für das Spiel aufzutanken. Das hochwertige Essen in der Hand bestieg ich den Aufzug in die zweite Etage, zurück in die Redaktion.

Plötzlich der Ruck. Nichts geht mehr. Ich konnte es nicht fassen: Der Aufzug war stehengeblieben, irgendwo auf halber Höhe. Und das wenige Minuten vor dem Anpfiff. Ein ziemlicher Schock. Sicher, da oben saßen genügend Kollegen und zu essen hatte ich auch.

Der Notdienst wurde per Knopfdruck informiert, doch er musste gar nicht kommen. Beim zweiten Biss in den Cheeseburger überwand der Lift seinen Schluckauf und ich erlebte den Anpfiff satt und zufrieden. Was für eine Erleichterung!

Christian Kurth, Sportchef im WM-Jahr 2006

Stefan Felten war von 1999 bis 2006 CvD und Redaktionsleiter “DüsseldorfToday” bei RP ONLINE

Videoreporter mit eingenähtem Rechner

An dem auch für Journalisten sicherlich einschneidenden Datum des 11. September 2001 hatte ich frei und habe die Ereignisse fassungslos zu Hause am Fernseher verfolgt. Ich weiß noch, dass ich die Kollegen am Newsdesk angerufen hatte, ob sie Unterstützung brauchen, aber die hatten das Thema nachrichtlich gut im Griff, denn RP ONLINE war damals einer der Vorreiter in Sachen Live Ticker. Dorthin war der unglaublich hohe Traffic geleitet worden. Soweit ich mich erinnere, war die Homepage auf das eine Thema reduziert worden und unsere Techniker um Stefan Bohm und Thomas Pundt hatten den Traffic, anders als andere Nachrichtenwebseiten, mit Loadbalancern auf mehrere Server verteilen können (heute Standard), weswegen es nur minimale Ausfallzeiten gab.

Die große weite Welt war auch eigentlich nicht mein Thema, denn ich sollte seit der Jahrtausendwende ein City-Portal für Düsseldorf aufbauen, das irgendwann im Herbst 2000 unter dem Namen „DuesseldorfToday“ an den Start ging. Nach einigen Wochen inhaltlicher Vorbereitung und vielen Abstimmungen mit Contentpartnern haben meine Kollegen und ich viele, viele Seiten damals noch per Hand mit Dreamweaver gebaut. Ein CMS gab’s noch nicht. Als die anvisierte Sitemap inhaltlich weitgehend komplett produziert war, begann die aktuelle Produktion. Kurz vor dem Launch habe ich einmal 36 Stunden am Stück geschrieben, Fotos bearbeitet und produziert, mein bis heute bisher längster Arbeitstag . Die kurze Nacht vor dem Launch habe ich sogar auf dem Redaktionssofa verbracht, damals noch in der Blumenstraße / Schadow Arkaden. Aber die Keimzelle für „DuesseldorfToday“ und in Folge „FortunaToday“, „DEG Today“ und zuletzt „DuesseldorfTonight“ (Dezember 2001?) war gelegt. Später wurden die Portale in RP ONLINE integriert. Nur DuesseldorfTonight ist ja noch immer ein eigenständiges Portal.

Wir haben Anfang des Jahrtausends bei RP ONLINE noch viel experimentieren können. Neben Chats mit Lokalpolitikern und Live Tickern aus dem Rathaus ist mir vor allem der Videoreporter im Gedächtnis geblieben. Heute können Livevideos ganz einfach mit Periscope per Smartphone gemacht werden. Damals bekamen wir einen in eine Weste eingenähten Computer, der mit einem Headset verbunden war, das unter anderem den Monitorinhalt und das Videobild ins Auge spiegelte (siehe Foto). Die Kamera hatte man zusätzlich in der Hand. Das Ding machte zwar kein Livevideo, sendete aber ungeschnittene Videoclips unmittelbar vom Ort des Geschehens via UMTS auf den Webserver, die wenig später ohne weiteres Zutun veröffentlicht waren. Insbesondere beim Rosenmontagszug, den Modenschauen der Igedo aber auch bei Fortuna machten wir damit Videoumfragen oder schickten einfach Bewegtbildeindrücke auf die Webseite. Dass wir mit unseren „DuesseldorfTonight“-Nightscouts durch die Partynächte der Landeshauptstadt zogen und schon am nächsten Morgen die „Bilder der Nacht“ im Netz zeigten, während die Partycrowd noch schlief, war sicher eines der nachhaltigsten Experimente meiner Kollegin Kerstin Kröning und mir für RP ONLINE.

Daniel Fiene, Verantwortlicher Redakteur / Social Media & Digitales

“RP ONLINE Projekt bekommt Hörfunkpreis”

Wussten Sie, dass man mit einer Internetseite auch einen Hörfunkpreis gewinnen kann? Wir haben das tatsächlich geschafft. Für mich ein toller Moment, auch wenn ich zu der Zeit noch gar nicht direkt bei RP ONLINE gearbeitet habe.

“RP ONLINE Projekt bekommt Hörfunkpreis” - so hieß eine Meldung vom 03. Oktober 2010.

Tatsächlich: Unsere Webseite hat ausgerechnet einen Hörfunkpreis bekommen. Das ist auf den ersten Blick schon verwunderlich.

Damals arbeitete ich noch für die Radioseite: Zusammen mit der Kollegin Franziska Bluhm (sie war zu der Zeit CvD bei RP ONLINE) habe ich gemeinsam das Format “Sendung mit dem Internet” entwickelte. Im Radio gab es bei Antenne Düsseldorf die Sendung - per Webcam, Chat und Livestream konnte man uns über das Netz begleiten.

Vernetzung Galore. Die Sendung läuft noch jeden Montag um 18 Uhr bei Antenne Düsseldorf.

Und welchen Preis nehmen wir als nächstes in Angriff?

Kerstin Kröning, Chefin vom Dienst von 2001 bis 2007

Einfach machen

Ein Morgen im Juni 2001, kurz nach 7, im Raum der damaligen Düsseldorf-Redaktion, damals noch “DÜSSELDORF TODAY”. Chefredakteur Volker Pfau kommt rein: „Wir wollen künftig Partyfotos aus Düsseldorf veröffentlichen. Kerstin, das ist ein Thema für dich.“

Die Antwort: „Fotos alleine reichen aber nicht. Wir brauchen auch Partytermine und Szene-News.“ TODAY-Chef Stefan Felten: „Dann ist das ein eigenes Portal. Wir sollten es DÜSSELDORF TONIGHT nennen.“

Gesagt, getan. Die Programmierung der Fotodatenbank wurde beauftragt, die restliche Website in Eigenregie mit Dreamweaver (!) erstellt. Viele Clubbetreiber hatten der „so konservativen Rheinischen Post“ ein solches Vorhaben nicht zugetraut, waren jedoch recht angetan als www.duesseldorf-tonight.de am 3. Dezember 2001 online ging - mit Storys über den DJ Andry Nalin, einen Cocktailmeister aus dem Cubanitos und grandiosen Bildern einer Tribehouse-Party in der Rethelstraße 75.

Das heutige TONIGHT.de ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Es ist toll, wie Denise und ihr Team das Nightlife-Portal weiterentwickelt haben. Weiter so!

Rainer Leurs, heute Redaktionsleiter von RP ONLINE

Wie ich 9/11 verschlief

Fast jeder weiß noch, was er am 11. September 2001 getan hat, und auch ich erinnere mich gut: Ich habe geschlafen.

Aber ich kann das erklären.

In jenen Tagen war ich studentische Hilfskraft bei RP ONLINE. Nachrichtenschrubben in der Redaktion, damals noch in der Blumenstraße mitten in Düsseldorf. Am 11. September hatte ich Frühdienst: Antreten morgens um sechs, Feierabend um 14 Uhr. Nach Dienstschluss empfahl ich mich in meine unweit gelegene Studentenbutze, um Schlaf auf meinem Ausziehsofa nachzuholen.

Als meine Kollegen gegen halb drei die ersten Nachrichten über ein Flugzeug im World Trade Center ins Netz stellten, schlummerte ich. Ich schlummerte auch noch, als die zweite Passagiermaschine im Südturm einschlug. Und als Terroristen American-Airlines-Flug 77 ins Pentagon steuerten – Sie ahnen es.

Mitbekommen habe ich von den Anschlägen erst etwas, als die immer dringlicheren Meldungen aus dem im Hintergrund dudelnden Radio in mein Bewusstsein drangen. Den Rest des Tages starrte ich wie vom Donner gerührt aufs Fernsehprogramm bei CNN.

Dass ich gerade meine Kollegen in der Redaktion hängen lasse, kam mir erst viel später in den Sinn – als ich am nächsten Tag zum Dienst erschien, waren die Räume in der Blumenstraße abgedunkelt, auf den Tischen stapelten sich Pizzakartons, es roch nach ungeduschtem Stress. Die Kollegen hatten die Nacht durchgeplackert, um ihre Leser über den größten Terroranschlag der Geschichte zu informieren.

Während viele andere Online-Portale unter der Last der Zugriffe zusammenbrachen, hatte Redaktionsleiter Volker Pfau die normale Startseite abschalten lassen – RP ONLINE wurde am 11. September zu einem reinen Textangebot, um den Ansturm bewältigen zu können. „Am Ende ging die RP nur deshalb nicht in die Knie, weil ein Webmaster auf die Idee kam, die Chatmaske zum Nachrichtenticker umzufunktionieren“, schrieb „Spiegel Online“ später über den Tag, den ich verschlief.

Kollegen, das kommt jetzt etwas spät, aber: Tut mir leid, dass ich nicht da war. Ich hätte gern geholfen.

Tim Nocken war von 2008 bis 2010 als Chef vom Dienst bei RP ONLINE

Mit Michael Jackson auf der Autobahn

Es war der Morgen des 25. Juni 2009. 5 Uhr morgens. Auf der Autobahn zwischen Köln und Düsseldorf. Ich bin allein mit dieser Frage: „Darf man ein Regionalportal mit dem Tod von Michael Jackson aufmachen?”

41 Kilometer, 37 Minuten, die Sonne geht auf. Ich habe mich entschieden: Der tote Michael Jackson bekommt den größtmöglichen Aufmacher. 09/11 auf der Home! Hier bleibt er vier Tage stehen. RP ONLINE vier Tage lang im Zeichen des King of Pop. So war es damals. Wir waren unkonventionell, wir hatten Spaß und wir waren erfolgreich! Hier war wichtig, was die Leute interessierte. Damit war RP ONLINE vielen seiner Marktbegleiter weit voraus. Vielen Dank für diese unvergessenen Momente!

Franziska Bluhm, stellvertretende Chefredakteurin von 2006 bis 2011

Jedesmal am Wahltag um halb sieben

Am liebsten erinnere ich mich an diese Wahlsonntage. Ab 18 Uhr war es Arbeit auf Hochtouren: Es wurde getickert, jeder verfolgte einen TV-Sender, um ja kein Statement, keine aktuelle Hochrechnung zu verpassen.

Fotos wurden betextet, Twitter und Facebook bespielt, auf Kommentare geantwortet, Texte geschrieben, an Überschriften und Aufmacherfotos gefeilt.

Jeder wusste, was er zu tun hatte und am Ende entstand eine Seite, auf die wir alle echt stolz waren. Gegen acht, nach der Elefantenrunde, wurde es bei uns langsam ruhiger.

Aber das lustige geschah immer gegen halb sieben, und zwar wirklich an jedem Wahlsonntag: Die Pizzabestellung der Printkollegen trudelte ein.

Während wir ackerten, genoss der Printdesk geschlossen seine Pizza und schaute die Wahlsendungen.

Kathrin Bangen, Teamleitung Projektmanagement

Als ich mein Unternehmen kaum wiedererkannte

Die digitale Branche verändert sich ständig und in immer kürzeren Zyklen. Als ich nach fünf Jahren zu RP ONLINE zurückkehrte, kam ich in ein neues Unternehmen.

Hinter einem erfolgreichen Online-Nachrichtenportal steckt mehr als eine schnelle und clevere Redaktion. Das war schon früher so. Als ich RP ONLINE im Jahr 2007 verließ, gab es die klassische Aufgabenteilung zwischen Redaktion, Technik, Verkauf und Sekretariat. Dabei drehte sich alles um die Website. Der damals neue Bereich “Strategie und Konzeption” war mit gerade mal drei Mitarbeitern im Aufbau.

Der erste Rundgang bei meiner Rückkehr im Jahr 2012 war ein besonderes Erlebnis: Mir wurde schnell klar, dass der digitale Wandel ganze Abteilungen verändern und neu schaffen kann. Inzwischen besteht eine ganze Etage aus Expertenteams zur Analyse, Weiterentwicklung und Vermarktung von RP ONLINE. Anstatt nur von der Website zu sprechen, befassen sich die Kollegen mit dem mobilen Auftritt, Suchmaschinen-Optimierung, Facebook, Twitter, Real-Time-Anzeigen, der Entwicklung von Apps und agilem Projektmanagement. An den Wänden hängen Monitore mit Analysen in Echtzeit. Nichts ist mehr wie es war. Selbst das Rauchen in der Küche ist nicht mehr erlaubt.

Der Wandel der digitalen Welt und die sich stetig ändernden Bedürfnisse unserer Nutzer sind mehr denn je unsere Herausforderung. Ich freue mich schon auf den April 2017. Dann komme ich aus meiner Elternzeit zurück und bin gespannt, wo die digitale Welt und RP ONLINE diesmal stehen werden. Sicher ist: Veränderung ist Teil des Konzepts.

Frederik Sprenger, Key Account Manager

Beim Biber hört’s auf

Im Verkauf versuchen wir normalerweise, für unsere Kunden alles möglich zu machen. Manche Sonderwünsche sprengen dann aber doch den Rahmen.

Als Key Accounter habe ich die Aufgabe, neben RP ONLINE auch noch Homestory, FuPa, Tonight und Pets zu vermarkten.

Hier habe ich 2015 eine besonders interessante Geschichte erlebt. Für Pets besuchte ich viele Kunden in München und konnte sie auch für Kampagnen gewinnen.

Im letzten Jahr rief mich dann eine Privatperson aus dieser Region an - mit einer kuriosen Anfrage. Der gute Herr wollte gerne einen Biber kaufen und ihm sei gesagt worden, wenn ihm jemand helfen könne, dann sei ich das.

Auf meine Rückfrage, wo er denn herkomme und wie er sich das denn vorstelle antwortete er: “Aus dem Allgäu.” Er würde den Biber dann bei uns mit dem Auto abholen. Ich stellte noch mehrere Rückfragen, denn ich dachte an einen Scherzanruf oder dass eine Radiostation anruft. Doch weit gefehlt, der Anrufer war wild entschlossen, einen Biber zu kaufen.

Natürlich konnte ich nur ablehnen. Einen Biber aufzutreiben, das überstieg dann doch meine Möglichkeiten. Da ein derartiges Telefonat im Großraumbüro natürlich besonders auffällt, war die Freude bei den Kollegen gewaltig.

Man merke: RP ONLINE kann sehr vieles möglich machen. Aber der Verkauf eines Bibers gehört eher nicht dazu.

Stefan Klüttermann, Redakteur bei RP ONLINE

„Oh, mein Gott, die Tür ist weg!“

Alles lief eigentlich wie immer auf einem Weg zu einem Auswärtsspiel. Es ging nach Stuttgart an diesem 17. April 2010, Bayer Leverkusen spielte dort, und ich fuhr hin, um zu berichten. Ich saß mit ein paar Kollegen in einem Abteil, und der ICE raste gerade durch einen der vielen Tunnel auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt, als es plötzlich knallte. Staub wurde aufgewirbelt. Sekunden später erklang ganz aus der Nähe eine hysterische Frauenstimme von nebenan. „Oh, mein Gott, die Tür ist weg!“

Ein Blick aus unserem Abteil zeigte: Da fehlte tatsächlich eine Tür. Das Pech der Deutschen Bahn sollte nun sein, dass diese Tür eben just neben einem Abteil voll mit Journalisten herausgeflogen war. Also schnell ein paar Fotos gemacht und diese samt ersten Infos per Handy an RP ONLINE geschickt. Die Meldung und das Foto sorgten bundesweit für Aufsehen.

Für uns ging es dann irgendwann in langsamen Tempo bis zum nächsten Bahnhof Limburg weiter und von dort mit einem anderen Zug weiter nach Stuttgart. Als ich meinen Platz auf der Pressetribüne im Stadion eingenommen hatte, ging das Spiel gerade los. Punktlandung also. Und das nach einer wahrlich nicht normalen Anreise.

Am Abend stellte sich dann heraus, dass die Zugtür wie ein Geschoss in die Scheibe des Bordbistros in einem entgegenkommenden Zug eingeschlagen war. Vier Passagiere waren durch Glassplitter verletzt worden, zwei erlitten einen Schock. Erst da realisierte ich, dass diese Dienstreise verdammt glimpflich ausgegangen war.

Denise Speer, Team Crossmedia, Vermarktung RP ONLINE

Land unter in der dritten Etage

Im Dezember 2010 stellte eine Kollegin plötzlich fest, dass es an der Heizung “qualmte”. Schnell stellte sich heraus, dass es kein Qualm sondern Wasserdampf war, und kurz darauf platzte auch schon das Heizungsventil ab.

Wir informierten die Hausmeister und versuchten, das Wasser zu stoppen, bis die Heizung abgeklemmt wurde. Dabei nahmen wir Blumentöpfe zu Hilfe, mit denen wir das Wasser auffingen, in einen Mülleimer schütteten und dann aus dem Fenster kippten.

Einiges konnten wir abfangen, allerdings lief auch viel vorbei. Die Hausmeister schafften es auch nicht, das Wasser zu stoppen.

Einer von uns kam dann auf die Idee, das Wasser mit alten Zeitungen aufzufangen. Das Ganze hat den Teppich gerettet und am nächsten Morgen war schon nicht mehr viel zu sehen, außer den Spritzern an der Decke ;-)

Schiwa Schlei, Redakteurin bei RP ONLINE

„Survival 99“ – besser als Big Brother

Fünf Teams à zwei Personen lassen sich über ganz Deutschland verteilt 99 Stunden lang einsperren und treten gegen einander an. Jeden Tag eine neue Aufgabe. Die Mission: Wer kann am besten – lediglich mit einer Kreditkarte und einem Online-Zugang ausgestattet – überleben? Wer kann im damals noch Vor-Social-Media-Zeitalter am besten seine Community aktivieren? Die Aktion „Survival 99“ ist mein unvergesslicher RP ONLINE Moment.

Knapp eine Woche lang ließ ich mich mit meiner besten Freundin einsperren, und die Außenwelt war live zugeschaltet: Während die anderen Teams – wenn überhaupt – eine Webcam hatten, konnte man jedes Wort und jede Handlung von uns per Live-Video-Stream verfolgen und via Chat kommentieren. Nonstop. Uncut. Damals ein absolutes Novum, das uns half, binnen kürzester Zeit eine Community aufzubauen, die selbst mit der von SWR3 mit seinerzeit schon über 3 Mio. Hörern mithalten konnte. Ihr "Team Tuttlingen" sollte zwar letztlich die meisten Punkte holen und gewinnen, doch selbst als Zweite fühlten wir uns wie Sieger. Wir waren schließlich Pioniere.