Leverkusen Bürger wollen Videokameras

Leverkusen · Nach dem brutalen Überfall am Küppersteger S-Bahnhof im Februar fühlen sich viele Bürger nicht mehr sicher. Sie fordern eine Videoüberwachung des Bahnsteigs. Der Bahnhof sei uneinsehbar, lautet die Kritik. Auch die Ansammlung von Trinkern an der Treppe zur Unterführung wird von vielen als unangenehm empfunden.

Pöbeleien und Lärm

Mirjana Broser kennt das Problem. Die 42-Jährige wohnt mit ihrer Familie seit dreizehn Jahren direkt gegenüber vom S-Bahnhof in Küppersteg. "Oft halten sich dort bis zu 40 Trinker auf", sagt Broser. Sie pöbelten rum, machten Lärm. Erst vergangene Woche habe einer der Trinker mit einer Glasflasche um sich geworfen. "Die Flasche hat nur knapp eine alte Dame verfehlt." Auch der 23-jährigen Sarah ist der S-Bahnhof nicht geheuer. Sie fährt jeden Tag mit der S-Bahn zur Arbeit nach Köln. "Morgens früh und abends spät ist es schon gruselig hier", sagt die Leverkusenerin. "Wenn ich höre, was hier schon passiert ist, bekomme ich richtige Angst", sagt die 23-Jährige. "Ich würde mir wünschen, dass der Bahnhof von Videokameras überwacht wird."

Sexuelle Belästigung

Hermann Köchig macht der Küppersteger S-Bahnhof keine Angst. Aber auch der 73-Jährige kann bestätigen, dass es hier schon häufiger zu Übergriffen gekommen ist. "Meine 19-jährige Enkelin wurde am S-Bahnhof schon sexuell belästigt. Der Täter ist geflüchtet." Auch Köchig hält eine Videoüberwachung, wie sie FDP-Ratsherr Friedrich Busch fordert, für sinnvoll. "Es wurden schon oft die Glasscheiben an den Haltestellen zerschlagen. Kameras könnten helfen, die Täter zu schnappen."

(RP/rl)
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