Leverkusen Kießling – jetzt kocht er auch noch

Leverkusen · Viele Fußballprofis wissen nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn nicht wirklich, was sie (beruflich) tun sollen, weil sie auch schon zuvor als Jugendliche nicht wirklich wussten, was sie außer Fußballprofi werden sollten. Bei Stefan Kießling liegen die Dinge völlig anders. "Wenn ich nicht Torjäger geworden wäre, hätte es mich als Koch hinter den Herd verschlagen", sagt Bayer Leverkusens Vorzeigeprofi.

 Was Stefan Kießling beim Kochen erlebt, bebildert er im Buch mit Fotos, die die Küchenschlachten und ihre Ergebnisse erahnen lassen.

Was Stefan Kießling beim Kochen erlebt, bebildert er im Buch mit Fotos, die die Küchenschlachten und ihre Ergebnisse erahnen lassen.

Foto: Kießling

Und weil "Kies" die Leidenschaft Kochen in den vergangenen Jahren nie losgelassen hat, hat er sich nun einen Traum erfüllt: Er hat sein eigenes Kochbuch herausgegeben. "Erfolgsrezepte — Wie Sie mit ihren Kochkünsten punkten" heißt der Band.

Leverkusen: Kießling – jetzt kocht er auch noch
Foto: RP/Verlag

"Bei den vielen Kochbüchern, die ich besitze, ist jetzt auch mein eigenes dabei", sagt der 28-Jährige. Wie viel Herzblut Kießling in dieses Projekt gesteckt hat, wird daran deutlich, dass es im Selbstverlag erscheint, also selbst finanziert ist. 500 Stück hat er produzieren lassen, kein einziges davon wird in den freien Verkauf gehen. Das war ihm wichtig, weil diese Rezeptsammlung eben etwas Besonderes, etwas Persönliches darstellen sollte. "Damit die Menschen merken, dass der Stefan Kießling nicht nur Fußball spielt, sondern auch nebenbei etwas macht", sagt er.

Leverkusen: Kießling – jetzt kocht er auch noch
Foto: RP/Verlag

Entstanden ist auf 64 Seiten ein Kochbuch, das ein Stück weit vom Leben des Stefan Kießling und denen, die darin eine Rolle spielen, erzählt. "Kochen ist fast so schön wie Fußball. Deshalb möchte ich Euch daran teilhaben lassen und habe meine schönsten und leckersten Erfolgsrezepte für Euch aufgeschrieben und gesammelt", schreibt Kießling im Vorwort.

Den Anfang macht Bayers Sportdirektor Rudi Völler, der — ob seiner Vergangenheit beim AS Rom ein bekennender Pasta-Liebhaber — dem Leser sein Rezept für scharfe Pappardelle (Bandnudeln) mit Garnelen verrät. "Wer so viel läuft wie Kies, braucht Kohlenhydrate", sagt Völler, der zudem verrät, dass Kies die Teamkollegen schon mal im Mannschaftsbus mit Essen versorgt oder für alle ein Frühstück zubereitet. Auch andere Weggefährten aus der Bundesliga haben sich in Kießlings Buch verewigt. Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader empfiehlt Hähnchen-Bohnen-Röllchen, Rüdiger Vollborn verrät sein Rezept für Putenbraten mit Balsamicosoße, Kartoffelpüreeauflauf und Salat, und Carsten Ramelow wirbt für seine Kürbissuppe und Königsberger Klopse.

Doch es sind eben nicht nur bekannte Namen aus der Fußballszene, die Kießling für sein Buch gewinnen konnte. Es sind auch Freunde und Familienangehörige vertreten. Ein befreundetes Pärchen backt Schneebällchen, Papa Uwe empfiehlt ein Bolognese-Ragout, Ehefrau Norina einen Mürbteigkuchen, Oma und Opa geben ihr Rezept für Schweinebraten mit Wirsing und Klößen preis. Den Großeltern wurde übrigens eine große Ehre zuteil. "Das erste Buch habe ich ihnen zu Weihnachten geschenkt. Sie haben sich natürlich gefreut", sagt Kießling stolz. Selbst Sohnemann Tayler schlüpft auf einer Seite schon in die Fußstapfen seines kochenden Vaters.

Den Abschluss des Buches bilden die Eigenkreationen des Herausgebers, mit denen er nach eigenem Bekunden im näheren Umfeld schon "große Erfolge" gefeiert hat. "Ich finde, es ist richtig gut geworden", sagt Kießling zum Gesamtkunstwerk. Das soll ja auch so sein, wenn man sich einen Traum erfüllt.

(RP/jco)
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