Leverkusen Kölner Straße: EVL bedauert Panne

Leverkusen · Die Baustelle der Kölner Straße sorgt weiter für Ärger: Die EVL hat vorab keinen Anwohner und keinen Geschäftsmann von der Sperrung der Opladener Hauptverkehrsader informiert. Gestern gab es Krisengespräche.

 Anschauungsunterricht: Dieser Fahrschüler akzeptierte wie sein Fahrlehrer die absolute Sperrung der Kölner Straße nicht und fuhr durch.

Anschauungsunterricht: Dieser Fahrschüler akzeptierte wie sein Fahrlehrer die absolute Sperrung der Kölner Straße nicht und fuhr durch.

Foto: US

"Die persönliche Information an die Anwohner über die Baumaßnahmen ist unterblieben — das bedauern wir natürlich."

EVL-Sprecherin Ursula Schubert musste gestern einräumen, was mehrfach dementiert wurde. Stadt, Wupsi und EVL sorgten dann für Verbesserungen im Baustellenbereich Kölner Straße. Die Wupsi-Haltestellenschilder wurden verdeckt, die Sperrmaßnahmen aufgestockt. Dies war bitter nötig. Nachts hatten Unbekannte die auf der Fahrbahn platzierten Baustellengitter beiseite gerückt: Morgens rollten zahlreiche Fahrer ungehindert an allen Verbotsschildern vorbei. Selbst ein Fahrlehrer akzeptierte die Beschilderung nicht, Minuten später rauschte ein schwerer Tanklastzug hinterher.

Die Kölner Straße muss im Bereich Herzog-/Uhlandstraße komplett gesperrt werden, weil die EVL die Gasleitungen aus den 50er und 30er Jahren erneuert. Dies betrifft auch die Uhlandstraße, deren Anwohner heute im Eilverfahren über die Bauarbeiten von EVL-Mitarbeitern informiert werden sollen.

Opladener Geschäftsinhaber stufen die Sperrung "als Katastrophe" ein, wie Christian Kappertz vom Hut- und Schirmmodengeschäft "Adrion" beklagte. "Wir befürchten deftige Umsatzeinbußen." Der Ladeninhaber bestritt, infomiert worden zu sein — und er sollte recht behalten. "Eine Frechheit ist das." Er überlegt, ob es sich lohnt, sein Geschäft beim Herbstfest am kommenden Wochenende und dem damit verbundenen verkaufsoffenen Sonntag zu öffnen. Auch Wasso Krebs von "Krebs-Moden" ist empört: "Mein Laden ist seit gestern quasi tot, eine totale Fehlplanung ohne Vorwarnung ist das."

Regine Hall-Papachristopoulos, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO) zeigt sich ebenfalls "sehr verärgert": "Wir sind alle nicht informiert worden, das geht so nicht." Das Herbstfest sieht sie trotzdem nicht in Gefahr: "Die Stände in der Fußgängerzone sind ausgebucht." Und was ist mit den fast 100 Marktbeschickern, die am Donnerstag den größten Wochenmarkt von Leverkusen aufbauen werden? Auch diese Geschäftsleute, die meist mit großen Fahrzeugen und Anhängern vorfahren, ließ man ahnungslos.

Stadtdirektor Rainer Häusler schaltete sich gestern ein, telefonierte mit den Chefs von Wupsi und EVL, forderte ein Abstellen der Mängel. Häusler sagte auch: "Wir als Stadt Leverkusen hätten zugegebenermaßen offensiver mit der Information zu der Großbaustelle umgehen müssen."

(RP/rl)
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