Leverkusen Tanzen auf "Lebensreise"

Leverkusen · Seit 20 Jahren veranstaltet die Tanzpädagogin Suheyla Ferwer Tanztheater-Produktionen zugunsten der Aidshilfen Köln und Leverkusen. Am Wochenende ist Proben-Endspurt für das abendfüllende Jubiläumsprogramm.

Auf sehenswerte "Lebensreise" gehen junge Menschen im Alter zwischen sechs und 25 Jahren. So lautete der Titel der diesjährigen Tanztheater-Aufführung im Forum, die Suheyla Ferwer seit 20 Jahren zugunsten der Aidshilfen Köln und Leverkusen einstudiert und organisiert.

Zum Jubiläum wird es eine ganz besondere Veranstaltung geben, bei der auch erstmals Schüler einer Leverkusener Grundschule eingebunden sind. Die GGS Herzogstraße habe Interesse am Mitmachen bekundet, nachdem Lehrer und Eltern das Tanztheater im vergangenen Jahr gesehen hatten. "Die Arbeit mit den Kleinen macht richtig Freude", schwärmt Suheyla Ferwer, "die sind sehr aufmerksam und so freudig dabei." Das müsse an der Schule liegen, lobt sie die Lehrer. Hier würden die Schüler wirklich zuhören, da habe sie bei ihrer tanzpädagogischen Arbeit auf Sylt ganz andere Erfahrungen gemacht. Der größte Teil der mitwirkenden Schüler besucht allerdings die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Rheindorf, mit der Ferwer in den Vorjahren schon ähnliche Tanzprojekte auf die Beine gestellt hat.

74 Schüler trainieren freiwillig

Im Sinne der Nachhaltigkeit sei es auch ihr Wunsch gewesen, dort weiter zu machen. Jetzt haben sich 74 Schüler für das Projekt angemeldet, freiwillig, denn die Probenarbeit fand in den Herbstferien, an Wochenenden und jetzt nochmals am letzten Ferienwochenende statt. Die meisten von ihnen sind Wiederholungstäter, die noch von der Begeisterung im vergangenen Jahr angetrieben werden. Jetzt tanzen sie zum Bolero von Maurice Ravel. "Sie sind konzentrierter, lernen schon viel schneller und sind sehr diszipliniert", nennt die Tanzpädagogin die Vorteile einer mehrjährigen Zusammenarbeit.

Wie in den Vorjahren bindet Ferwer in das Programm Mitglieder ihrem eigenen Tanzensemble in Köln ein. Zum Jubiläum kommen außerdem Ehemalige, die einst als kleine Schüler in ihrer Ballettkompanie in der Bühnenkunst am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium begonnen haben. Mehrere arbeiten inzwischen in Bühnenberufen und kommen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland extra für diese Aids-Gala angereist. Mehrere Wochenenden waren sie bereits zu Proben in Köln.

Professioneller Ansporn

Die Zusammenarbeit mit professionellen und semiprofessionellen Tänzern sei für die Jüngeren ein immenser Ansporn, sagt Suhelya Ferwer im Gespräch mit unserer Zeitung. Es sporne an, wenn sie bei "Le Sacre du printemps" von Igor Strawinsky mitwirken dürften. Dieses Stück wird im zweiten Teil des Abends gezeigt und ist die Neuauflage einer Choreografie, die Freiherr-vom-Stein-Schüler vor neun Jahren an gleicher Stelle getanzt haben.

(RP)
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