Muslim ruft zu Demo gegen Gewalt auf Tarek Mohamad platzt bei Facebook der Kragen

Köln · Ein Facebook-Post, in dem ein gläubiger Moslem seine Stimme erhebt, erfährt derzeit viel Zustimmung im Netz. Er verteidigt den Islam und ruft auf zum gemeinsamen Aufstand aller Religionen gegen den islamistischen Terror.

"Mir liegt etwas Großes am Herzen. Ich habe lange genug die Klappe gehalten." Mit diesen Worten beginnt ein Post des Facebook-Nutzers Tarek Mohamad, der in den vergangenen Tagen fast 60.000 Mal geteilt wurde und fast 100.000 Likes bekommen hat (Stand Donnerstagmittag, 28. Juli 2016). In seinem emotionalen Post ruft Mohamad seine Glaubensbrüder zum gemeinsamen Protest auf.

Er könne es nicht ertragen, dass im Namen seiner Religion gemordet werde. "Der Islam ist eine friedliche und tolerante Religion! Er toleriert jedes Lebewesen auf dieser Erde! Ich liebe die Menschen hier in diesem Land, meine Freunde, egal woher sie kommen und bin Gott dankbar, dass mir hier ein Leben in Wohlstand und Sicherheit gegeben wird!"

Er wolle nicht Europa einnehmen, sondern lediglich in Frieden mit Kurden, Türken, Juden, Moslems und allen anderen Menschen leben. In seinem Text greift er außerdem Vorurteile auf, die Ausländern oft entgegen gebracht werden. Er ruft andere Ausländer dazu auf, sich in die hiesige Gesellschaft zu integrieren: "Wir haben die Frauen, die Männer und die Menschen hier zu respektieren und uns in die Gesellschaft einzufügen. Hört auf kriminelle Sachen zu machen! Hört auf die Frauen hier als Schlampen zu betrachten! Hört auf den Menschen den Glauben aufzwingen zu wollen! Lebt den Islam selbst friedlich und ansonsten geht eurer geregelten Arbeit friedlich nach."

Es müsse einen Ruck durch die junge Generation der Migranten in Deutschland gehen, fordert Mohamad. Um diesen Impuls zu setzen, möchte er eine Großdemonstration in Köln anmelden, bei der Menschen aller Religionen und Länder gemeinsam "gegen die Bastarde von Salafisten, IS-Kämpfern, Amok-Läufern und Nazis Hand in Hand in Deutschland aufstehen und denen, die uns und unseren Kindern das Leben zur Hölle machen wollen, zeigen, dass sie hier an der falschen Adresse sind!"

Mit seinen Worten hat Mohamad anscheinend einen Nerv getroffen. Unter den Kommentaren finden sich hauptsächlich positive, unterstützende Bemerkungen. Allerdings hat der Jugendliche nach eigenen Angaben auch schon Hasskommentare für seinen Aufruf bekommen.

(siev)
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