Grippewelle 2018 Ganz Deutschland hustet und schnieft

Düsseldorf · Die Grippewelle wird immer heftiger, das zeigt der aktuelle Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts.

 Links ist die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in der 5. Kalenderwoche zu sehen. Rechts in der 6. Kalenderwoche. Dass sich die Erreger zunehmend in Deutschland ausbreiten, ist an der wachsenden Zahl grüner, orangefarbener und vor allem roter Flächen zu sehen.

Links ist die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in der 5. Kalenderwoche zu sehen. Rechts in der 6. Kalenderwoche. Dass sich die Erreger zunehmend in Deutschland ausbreiten, ist an der wachsenden Zahl grüner, orangefarbener und vor allem roter Flächen zu sehen.

Foto: Robert-Koch-Institut

Karneval ist vorüber und somit legen viele nun den Schongang ein - und das ist auch gut so. Denn in Deutschland und in NRW breitet sich die Grippe weiter aus, das zeigt die aktuelle Wochenkarte der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Darauf zu sehen ist die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE) in Deutschland (Bronchitis, Lungen- und Rachenentzündung). Da diese in der kalten Jahreszeit häufig von Grippeviren ausgelöst werden, gebe die Karte einen guten Eindruck von der Influenza-Ausbreitung, so das RKI.

Wie sich zeigt, ist die Zahl der Patienten von der 5. zur 6. Kalenderwoche weiterhin gestiegen. Die Werte lagen in der 6. Kalenderwoche insgesamt im Bereich stark erhöhter ARE-Aktivität, heißt es in dem Bericht. Allein in dieser Woche wurden 17.990 im Labor bestätigte Fälle von Influenza an das RKI übermittelt. Mit Abstand die meisten Krankheitsfälle werden durch Influenza B ausgelöst. An Platz zwei folgt der Erreger Influenza A.

Besonders fest hat die Grippe den Süden und den Norden im Griff. Nirgendwo schniefen und keuchen so viele wie in Baden-Württemberg, gefolgt von Schleswig-Holstein. NRW und der mittlere Westen Deutschlands liegen derzeit auf Platz drei. Dennoch bescheinigt das RKI auch hier eine stark erhöhte Influenza-Aktivität. Noch relativ glimpflich kommen derzeit die Bundesländer im Osten Deutschlands davon. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben die niedrigste Zahl an akuten Atemwegserkrankungen.

Bislang wurden 102 Todesfälle an das RKI übermittelt, heißt es in dem Bericht. In über 80 Prozent der Fälle waren die Betroffenen über 60 Jahre alt.

Besonders verbreitet sind in diesem Winter Influenza-Viren des Typs B der sogenannten Yamagata-Linie. Die aktuelle Dreifachimpfung gegen Grippe ist dagegen nicht wirksam. Effektiver ist der Schutz mit einem Vierfachimpfstoff, der im Vergleich zur Dreier-Variante einen zusätzlichen Bestandteil eben gegen jene Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie enthält. Der teurere Vierfach-Schutz war allerdings bislang keine einheitlich geregelte Kassenleistung.

Dennoch rät das RKI zur Impfung, da sich die Virenverteilung noch ändern könne und weil sie für die Risikogruppen den besten Schutz bietet. "Zwar erkranken Kinder im Verhältnis zu Senioren viel häufiger an der Grippe, aber sie genesen auch wieder gut. Senioren haben sehr häufig einen sehr schweren Krankheitsverlauf." Weil nach der Impfung bis zu zwei Wochen vergehen, bis der Impfschutz hergestellt ist, sollte möglichst schnell eine Arztpraxis aufgesucht werden.

(ham)
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