Wissenschaftliche Studie Ein Glas Bier hilft bei Fremdsprachen

Maastricht · Wir wussten es in Wahrheit alle, jetzt haben Forscher den Beleg gefunden: Wer angeschickert ist, kann besser Fremdsprachen sprechen. Ein Glas Bier erhöht demnach signifikant die Fähigkeit, auf Englisch oder Französisch zu plaudern.

 Männer beim Biertrinken (Symbolbild).

Männer beim Biertrinken (Symbolbild).

Foto: Shutterstock/Pressmaster

Das gilt jedenfalls dann, wenn die Erkenntnisse der Forschergruppe auf andere Fremdsprachen übertragbar sind. Denn im konkreten Fall wurden lediglich die Niederländisch-Skills von 50 deutschen Studenten an der Universität Maastricht untersucht. Alle hatten kürzlich begonnen, Niederländisch als Fremdsprache zu lernen.

Für die Studie, die im "Journal of Psychopharmacology" veröffentlicht wurde, bekam eine Teilnehmergruppe Alkohol verabreicht - etwa so viel, wie in einem großen Glas Bier enthalten ist. Die Kontrollgruppe bekam ein alkoholfreies Getränk, blieb also nüchtern. Alle wurden nacheinander aufgefordert, mit einem Versuchsleiter auf Niederländisch zu parlieren.

Die Gespräche wurden aufgezeichnet und danach von niederländischen Muttersprachlern bewertet - ohne, dass für sie ersichtlich war, welcher Teilnehmer schon einen im Tee hatte und welcher nicht. Das Ergebnis: Diejenigen Studenten mit Alkohol im Blut bekamen signifikant bessere Bewertungen für ihr Niederländisch als die nüchterne Kontrollgruppe. Vor allem die Aussprache profitierte offenbar von dem Schwips.

"Unsere Studie untermauert den Volksglauben, wonach Alkohol in geringen Dosen bei Fremdsprachen hilfreich ist", sagt Inge Kersbergen von der Uni Liverpool, die gemeinsam mit Forschern der Uni Maastricht und des King's College in London die Studie durchführte. Es sei aber wichtig festzuhalten, dass das wirklich nur für kleine Mengen gilt, ergänzt ihr Kollege und Co-Autor Fritz Renner rührend vorsichtig: "Es ist möglich, dass Alkohol in höheren Dosen keine positiven Effekte bringt."

Was den Fremdsprachen-Bonus bei Beschwipsten verursacht, ist den Forschern zufolge übrigens unklar. Möglicherweise spiele die enthemmende und angstlösende Wirkung des Alkohols eine Rolle. Es seien aber weitere Untersuchungen notwendig, um das zu belegen.

(rls)
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