Tipps für Reisende Bei welchen Airlines gibt es noch kostenloses Essen?

Frankfurt/Main/Hannover · Die Zeiten üppiger kostenloser Mahlzeiten im Flieger sind vorbei. Bei welchen Fluggesellschaften bringe ich mir besser eine Stulle mit? Und wo gibt es über den Wolken noch ein Drei-Gänge-Menü? Ein Überblick.

Noch vor dem Start der erste Champagner, nach dem Abheben Kaviar: So sah einst das kulinarische Angebot bei manchen Airlines aus. Doch diese Zeiten sind vorbei, seitdem aus dem Fliegen ein Massengeschäft geworden ist und in Europa die Billigflieger mit Niedrigpreisen dominieren. Kavier und Schampus gibt es meistens nur noch in der First Class. Doch welchen Service bieten die Fluggesellschaften in der Economy? Ein Überblick.

  • Lufthansa: Bei Lufthansa gibt es auf nahezu allen Routen kostenlose Getränke und Speisen. Was aufgetischt wird, hängt von der Länge des Fluges ab. So werden auf Kurz- und Mittelstreckenflügen kleine Snacks oder warme Mahlzeiten serviert. Auf der Langstrecke bietet Lufthansa in der Economy-Klasse nach einem Begrüßungscocktail ein Drei-Gänge-Menü mit zwei Hauptgerichten zur Auswahl sowie im weiteren Flugverlauf ein zweites Essen an. Ab Mai können Economy-Passagiere auf Fernflügen gegen Aufpreis und bei Vorbestellung auch besondere Menüs bekommen. Gerichte für Menschen mit speziellen Bedürfnissen bei der Ernährung müssen ebenfalls vorbestellt werden, bis 24 Stunden vor Abflug. Für Kinder stehen Gerichte wie "Schildkröten-Muffin", "Lus Lieblingslasagne" oder "Würstchen Mumien" zur Auswahl.
  • Condor: In der Economy-Klasse ist die Bordverpflegung innerhalb Europas und nach Nordafrika nicht im Reisepreis inbegriffen. Passagiere können aber Getränke (zum Beispiel Kaffee für 1,50 Euro oder Bier für 3 Euro) und kleine Snacks kaufen oder bis 24 Stunden vor Abflug ein Menü vorbestellen. Auf Langstreckenflügen gibt es eine kostenlose Mahlzeit sowie vor der Landung eine weitere Mahlzeit. Auch nicht-alkoholische Getränke sind hier kostenlos.
  • Eurowings: Bei allen Kurz- und Mittelstreckenflügen gibt es im höchsten Tarif (Best) der Lufthansa-Tochter einen Wunsch-Snack aus dem "Catering à la carte" und Getränke. Im Smart-Tarif sind es ein herzhafter oder süßer Snack, ein stilles Wasser und ein weiteres Getränk. Auf der Langstrecke sind im Smart-Tarif ein warmes und ein kaltes Essen sowie Softdrinks und Kaffee zu den Mahlzeiten inklusive, im Best-Tarif besteht freie Auswahl aus der Bistro-Karte mit sechs Premium-Menüs sowie Snacks. Zudem sind hier alkoholische und nicht-alkoholische Getränke im Preis enthalten. Der Basic-Tarif von Eurowings enthält dagegen keine kostenlosen Speisen und Getränke.
  • Easyjet: Die Low-Cost-Airline bietet an Bord keine kostenlosen Speisen und Getränke. Passagiere können jedoch neben Getränken auch Sandwiches und andere Snacks kaufen. Passagiere im Flexi-Tarif erhalten ein Guthaben von 7 Britischen Pfund (rund 8 Euro), das sie an Bord einlösen können. Ab 30 Tage vor Abflug lassen sich auch Mahlzeiten online vorbestellen, zu etwas günstigeren Preisen. Ryanair: Kostenlose Speisen und Getränke gibt es auch bei Ryanair nicht. An Bord können Passagiere beides kaufen. Als Beispiele nennt die Low-Cost-Airline ein Croissant mit Kaffee für 5 Euro oder ein Panini mit Getränk und Chips für 10 Euro. Auf verschiedenen Flügen können Passagiere zudem diverse Frühstücks-Varianten vorbestellen.
  • Tuifly: Im Perfect-Tarif sind ein kleiner Snack sowie ein alkoholfreies Getränk inklusive, in anderen Tarifen des Ferienfliegers können Passagiere verschiedene Snacks und Getränke kaufen. Aufwendige Speisen müssen bis 48 Stunden vor Abflug vorbestellt werden. Germania: Bei Germania erhält jeder Gast pro Flug einen kostenlosen Snack - meist ein Sandwich - und Softdrinks. Ab einer Flugdauer von 3 Stunden und 45 Minuten wird ein kostenloses warmes Essen serviert, in der Regel ein vegetarisches Nudelgericht. Alkoholische Getränke und weitere Snacks lassen sich an Bord kaufen. Die Möglichkeit, Speisen vorab zu bestellen, ist laut Sprecherin Sabine Teller in Vorbereitung. Ab Sommer 2018 soll es auf den Flügen mit warmem Essen auch spezielle Speisen geben, zum Beispiel glutenfrei oder vegan.
  • Emirates: Der Golfcarrier bietet auf allen Flügen und in allen Klassen ein mehrgängiges Menü an. In der Economy Class stehen meist zwei Hauptgerichte zur Auswahl. Dazu werden Salat, Dessert und ein Snack serviert. Zu jedem Menü gibt es heiße oder kalte Getränke, auch Wein und Bier. Wer ein Spezialmenü möchte, kann dieses bis 24 Stunden vor Abflug buchen. Dazu gehören zum Beispiel Gerichte für Allergiker, Menüs für Angehörige bestimmter Religionen sowie vegetarische Speisen. Kinder erhalten automatisch spezielle Menüs.
  • Air France: Auf Interkontinentalflügen haben Passagiere nach einem Aperitif mit Salzgebäck die Wahl zwischen zwei warmen Hauptgerichten. Je nach Flugdauer gibt es einen weiteren Imbiss oder ein Frühstück. Auf den längsten Flügen steht ein Selbstbedienungsbüfett mit Gebäck, Sandwiches und Eis zur Verfügung. Auf dem gesamten Flug werden zudem kalte und warme, alkoholfreie und alkoholische Getränke ausgeschenkt. Neben den kostenlosen Menüs besteht in der Economy und Premium Economy die Möglichkeit, ein A-la-carte-Menü zu kaufen. Sondermenüs müssen bis 48 Stunden vor Abflug bestellt werden. Innerhalb Europas und nach Nordafrika gibt es eine warme Mahlzeit nur auf längeren Strecken, auf Kurzstrecken sind es nur ein Snack und Getränke.
  • KLM: Die niederländische Airline bietet auf Interkontinentalflügen nach Aperitif und Hors d'Oeuvre (Mini-Vorspeise) ein Menü inklusive Dessert sowie Brötchen mit Butter und Käse. Auf kürzeren Interkontinentalflügen wird vor der Landung noch ein Snack serviert, auf längeren Flügen ein zweites warmes Gericht. Zwischen den Mahlzeiten gibt es Sandwiches, Snacks und Eis. Zu den Speisen werden alkoholische und nicht-alkoholische Getränke serviert. Während des restlichen Fluges gibt es stündlich etwas zu trinken. Spezialgerichte müssen mindestens 24 Stunden vor Abflug bestellt werden, koschere Gerichte 48 Stunden. Auf innereuropäischen Flügen gibt es neben Getränken verschiedene Snacks oder Sandwiches, je nach Flugdauer.
  • British Airways: Auf Langstreckenflügen bietet British Airways kostenlose Getränke, ein Vier-Gänge-Menü und einen Snack vor der Landung. Bis spätestens 24 Stunden vor Abflug können Passagiere sich auch online ein Gericht aus dem Bordmenü bestellen. Dieses kostet dann jedoch extra. Auf der Kurzstrecke gibt es bei British Airways keine kostenlosen Speisen und Getränke. Kleine Mahlzeiten und Getränke können an Bord gekauft werden.
  • Reiseveranstalter: Viele Flüge werden nicht direkt bei der Airline, sondern im Rahmen einer Pauschalreise über Reiseveranstalter gebucht. Was dann serviert wird, hängt von mehreren Faktoren ab. So verweist Tui Deutschland darauf, dass die klassischen Ferienflieger dazu übergegangen seien, keine kostenlose Verpflegung mehr anzubieten. Getränke und Snacks könnten hinzugebucht werden. "So bezahlt jeder Fluggast nur das, was er wirklich wünscht", so Sprecherin Anja Braun. Auch DER-Touristik-Urlauber bekommen eine kostenfreie Verpflegung nur auf der Fernstrecke, beispielsweise bei Flügen mit Condor und Eurowings. Auf kürzeren Strecken gibt es laut dem Leiter Flugeinkauf, Jörgen Bongartz, nur bei einigen Airlines noch Getränke und Snacks. Dazu zählen zum Beispiel Bulgarian Air Charter und Nouvelair Tunisie. Thomas Cook verweist darauf, dass die Verpflegung sich am Angebot der Airline in der gebuchten Klasse richtet. Vor kurzem wurde jedoch für Familien ein besonderer Service eingeführt: Wer mit mindestens einem Kind unter 15 Jahren fliegt, bekommt auf Flügen der konzerneigenen Condor auf der Nah- und Mittelstrecke kostenlose Snacks und Getränke.
(dpa/ham)
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