Fußball Weber: Müssen die Entschuldung des FCR fortführen

Duisburg · Einen Tag, nachdem es dem Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg gelungen ist, seine Finanzierungslücke von 200 000 Euro zu schließen, ist die Erleichterung bei den "Löwinnen" groß. Ihren Blick richten die Verantwortlichen direkt nach vorne.

"Für uns geht es jetzt darum, den Bundesligafußball langfristig zu sichern", erklärt Sportvorstand Dieter Weber: "Weder der FCR noch ein anderer Frauen-Bundesligist wird langfristig ohne die Unterstützung eines größeren Partners bestehen können."

Für den Uefa-Cup-Sieger von 2009 führt kein Weg an einer Fusion mit einem Männer-Verein vorbei. Dass längst Gespräche mit dem VfB Homberg und dem MSV Duisburg geführt wurden, ist bekannt. Eine Tendenz, zu welcher Alternative die Duisburgerinnen neigen, gibt es bereits. Öffentlich Stellung bezieht bislang niemand.

Weber bestätigte, dass zunächst vieles für eine Fusion mit dem MSV Duisburg gesprochen habe. Als dann aber die Nachricht über die Nichterteilung der Zweitliga-Lizenz bekannt wurde, arbeitete der FCR an Alternativszenarien. Bis vor kurzem galt ein Übergang des FCR zum VfB Homberg als beschlossene Sache. Durch die drohende Insolvenz der "Löwinnen" entstand wiederum eine neue Situation.

Nun muss neu verhandelt werden. "Wir werden die Entscheidung nicht übers Knie brechen", erklärt Weber: "Man muss genau prüfen, welche Lösung die besten Möglichkeiten bereitstellt. Wo sind die besten Synergieeffekte zu erzielen, wo wird die Identität des FCR am besten gewahrt."

Im sportlichen Bereich kann Trainer Sven Kahlert die Kaderplanungen intensivieren. "Wir wollen nicht mehr gegen den Abstieg spielen", sagt Kahlert, der sich wohl über vier Neuzugänge freuen darf. Stand jetzt wird den FCR zur kommenden Spielzeit keine Spielerin verlassen. Neuzugänge aus den "großen Nationen im Frauenfußball", wie es Kahlert beschreibt, kann sich der FCR nicht leisten. Dennoch wird wohl eine aktuelle Nationalspielerin zum FCR stoßen.

Details verriet Kahlert keine. Die Verpflichtung einer zweiten bundesligatauglichen Torhüterin neben der jungen Meike Kämper habe aber "oberste Priorität". Sportvorstand Weber verrät weiterführend: "Mit drei Spielerinnen sind wir schon sehr weit. Eine vierte wird wohl hinzukommen." Über die Modalitäten der Rettung, die die Verpflichtungen erst möglich machte, möchte der Verein am Montag informieren. Weber verrät vorab: "Gerettet hat uns die Zusammenarbeit städtischer Unternehmen und ein privater Geldgeber. Wir befinden uns aber immer noch in der schwebenden Insolvenz. Wir müssen jetzt die Entschuldung fortführen. Das Gelingen dieses Prozesses ist die Grundlage für unseren zukünftigen Erfolg."

Hinweis: Der Trainingsauftakt des FCR findet am 17. Juli um 17.30 an der Mündelheimer Straße statt.

(RP/rl)
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