Jüchen Ärger um neue Sportförderrichtlinien

Jüchen · Heinz Kiefer war geladen, als er am Montag Abend in der Sitzung des Sportausschusses das Wort ergriff. Der Vorsitzende des Gemeindesportverbandes verschaffte seinem Ärger über Änderungen der Sportförderrichtlinien der Gemeinde Luft.

 Der Gemeindesportverband fürchtet um die Spiel-Sport-Show in der Peter-Giesen-Halle, wenn es keinen Zuschuss mehr gibt.

Der Gemeindesportverband fürchtet um die Spiel-Sport-Show in der Peter-Giesen-Halle, wenn es keinen Zuschuss mehr gibt.

Foto: raupold

"Wir fühlen uns übergangen, weil wir an der Entstehung nicht beteiligt wurden", schimpfte Kiefer. Der Sportausschuss hatte die Gemeinde in seiner letzten Sitzung damit beauftragt, die Förderrichtlinien zu ändern.

Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass die Beratungsvorlage so verabschiedet wird. Die Ausschussmitglieder verwiesen das Papier zu Beratungen in die Fraktionen. Im ersten Quartal 2012 soll eine gemeinsame Sitzung mit Politik und Gemeindesportverband die Richtlinien erneut beraten, und im April soll der Ausschuss darüber entscheiden.

Der Gemeindesportverband will vor allem zwei Änderungen streichen lassen. Das Papier macht nämlich den Aufwand für Vereine größer, wenn sie eine Förderung für neue Sportgeräte von der Gemeinde haben wollen.

Neu ist, dass das Jahresbeitragsaufkommen der beiden Jahre vor der Antragstellung aufgezeigt werden muss. Dagegen wehrt sich der Gemeindesportverband. "Diese Aussage hat keinen Wert ohne die Ausgaben", sagte Kiefer.

Zudem beunruhigt ihn der Passus für die jährliche Kostenbeteiligung der Gemeinde an der Spiel-Sport-Show. 2500 Euro hatte die Gemeinde bislang immer zu der Sportlerehrung beigesteuert. Nun ist der Abschnitt ergänzt um den Satz "soweit die Haushaltslage der Gemeinde dies zulässt". "Der Gemeindesportverband braucht Planungssicherheit. Dafür müssen wir sorgen", mahnte der Ausschussvorsitzende Horst Schröder (CDU). Außerdem ist von Kürzungen bei Gemeindemeisterschaften und Verbrauchsmaterialien die Rede.

Bürgermeister Harald Zillikens verteidigte das Konzept: "Wir müssen bei freiwilligen Leistungen schauen, wo man effizienter sein kann." Zudem habe die Verwaltung wegen des Themas Sekundarschule nicht die Ressourcen gehabt, um den Gemeindesportverband früher in die Diskussion einzubinden. "Es war aber wichtig, den Entwurf jetzt vorzulegen", sagte Zillikens. Nun könne man in eine breite Diskussion einsteigen. Die Förderrichtlinien betreffen insgesamt 27 Sportvereine mit rund 6400 Mitgliedern.

(RP)
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