Korschenbroich SSV-Vorsitz ist weiter offen

Korschenbroich · Die Neuwahl des Vorsitzenden des Stadtsportverbandes verlief ergebnislos. Rainer Türke, seit einem Jahr kommissarisch an der Spitze, verzichtete auf eine förmliche Wahl. Er hofft, dass die Kandidatensuche so vorangeht.

Der Vorsitz des Stadtsportverbands (SSV) ist offensichtlich alles andere als ein Traumjob: Kandidaten für die seit Mai 2011 vakante Position fanden sich bei der Jahreshauptversammlung des SSV im Pescher Gasthof Deuss jedenfalls nicht. Rainer Türke (65) bleibt zwar weiterhin an der Spitze des SSV, die Möglichkeit, sich nun auch formell zum Vorsitzenden wählen zu lassen, schlug er allerdings aus. "Ich bleibe bewusst bei meiner Position als stellvertretender Vorsitzender, weil ich den SSV unter Druck setzen möchte, einen Kandidaten zu suchen", begründete der Glehner seinen Entschluss.

Rückzug aus persönlichen Gründen

Rainer Türke, der vor knapp einem Jahr die Amtsgeschäfte kommissarisch übernahm, nachdem der Ende 2011 verstorbene August Gabelmann damals seinen Rücktritt erklärt hatte, will den Verband nur noch ein Jahr leiten. Für seinen Rückzug machte er "persönliche Gründe" geltend. Auch ohne einen gewählten Vorsitzenden "ist der Vorstand handlungsfähig", erklärte Türke, seit 1995 Vorsitzender des Glehner Turnvereins.

Bloße Formsache war die Wiederwahl von Geschäftsführer Peter Baukloh und Kassiererin Heidi Hentrich. Beisitzerin Sabine Busch gehört weiterhin der SSV-Führungsriege an: Sie wird sich künftig anstelle des aus dem Vorstand ausgeschiedenen Axel Tillmanns um die Pressearbeit kümmern. Die Kandidatensuche hatte offenbar bis zuletzt angedauert: Thomas Lang, Vorsitzender des Sportbunds Rhein-Kreis Neuss, hatte vorsorglich schon einmal die Ehrennadel für Rainer Türke mit nach Pesch gebracht. Verleihen wollte er sie dem verdienten Sportfunktionär eigentlich erst bei dessen Ausscheiden aus dem Vorstand, doch wieder mit nach Hause nehmen mochte Lang die Nadel dann doch nicht. Der zweite Teil der Ehrung wird bei passender Gelegenheit erfolgen: Dann nämlich will Thomas Lang die Urkunde für Türke nachreichen.

Zu den Schwerpunkten der Arbeit wird in diesem Jahr neben der Kontaktpflege zu den 32 Sportvereinen im Stadtgebiet die Organisation von Seminaren zählen. Nachdem der Verband sich bereits im Januar mit alternativen Möglichkeiten der Finanzierung von Sportstätten beschäftigt hatte, soll es im vierten Quartal des Jahres ein Seminar zu "Sport im Ganztag" geben.

Über Mitgliederverluste bei Kindern und Jugendlichen klagen die Sportvereine schon seit Jahren. Hauptgrund sei der Ganztagsbetrieb in Grundschulen und zunehmend auch in weiterführenden Schulen. Der Mitgliederschwund setzte sich auch 2011 fort, hielt sich angesichts von 253 Abgängen in einem kleineren Rahmen als zuletzt.

(RP)
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