Krefeld Stadt gibt Hund zum Abschuss frei

Krefeld · Ein wildernder Hund hält den Norden von Krefeld in Atem: Das Tier hat in der kleinen Siedlung Orbroich auf zwei Höfen acht Schafe gerissen. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Mitte Juni im Raum Willich entlaufenen Husky. Am Dienstag wurde er zum Abschuss freigegeben.

 Dieser Foto ist mit einer Nachtsichtkamera per Selbstauslöser entstanden. Das Tier ist in der rechten Ecke zu sehen.

Dieser Foto ist mit einer Nachtsichtkamera per Selbstauslöser entstanden. Das Tier ist in der rechten Ecke zu sehen.

Foto: Paul Nothers

Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, wird unter Berufung auf Paragraf 14 des Ordnungsbehördengesetzes (OBG) "zur Beseitigung der Gefahr die Erlaubnis erteilt, den Hund auf dem Krefelder Stadtgebiet abzuschießen".

Diese Maßnahme werde von der Stadt Krefeld als alternativlos angesehen; "andere Maßnahmen, wie zum Beispiel der Einsatz eines Betäubungsschusses durch ein Blasrohr, könnten das Gegenteil bewirken und das Tier noch wilder machen", heißt es. Paragraf 14 OBG ermächtigt die Behörden dazu, "die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um eine im Einzelnen Falle bestehende Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung (Gefahr) abzuwehren".

Die rechtliche Lage ist nicht ganz einfach: Jäger dürfen einen Hund laut Landesjagdgesetz nur dann schießen, wenn er Wild reißt — bei der Tötung von Haustieren gilt das Landeshundegesetz.

Zuvor war der Hund mehrfach in der Gegend gesichtet worden, etwa am Wolfsberg in Tönisberg. Ein Junge, der dem Hund begegnete, glaubte zunächst, einen Wolf vor sich zu haben.

Zuletzt hat der Hund in der Nacht zum 2. August in Orbroich ein Lamm gerissen. Der Hofinhaber und der zuständige Jagdpächter haben das tote Tier als Köder ausgelegt; tatsächlich gelang es ihnen, den Hund am darauffolgenden Abend mit einer Nachtsichtkamera per Selbstauslöser zu fotografieren.

(RP/ac/ila/rm/jco)
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