Bergheim bei Köln Drei Tote in Schwimmbad - Polizei steht vor Rätsel

Bergheim · In einem privaten Schwimmbad in einer Wohnanlage in Bergheim bei Köln sind am Dienstagnachmittag die Leichen von zwei Kindern und einem Jugendlichen gefunden worden. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Die Identität der Opfer ist unklar.

Die Polizei ging zunächst von einem Unfall aus - etwa den Folgen eines Stromschlages. Experten begutachteten die stromführenden Leitungen in der Schwimmhalle, das Ergebnis lag am Abend noch nicht vor.

Polizeisprecher Bernd Mauel sagte, es gebe Anzeichen dafür, dass die drei ertrunken seien, doch keinen Hinweis auf einen Grund dafür. Die Bergung gestaltete sich der Polizei zufolge als schwierig. Die genauen Umstände die zum Tode führten, werden derzeit in der Gerichtsmedizin in Köln weiter untersucht.

Bergheim: Leichen in privatem Schwimmbad gefunden
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Drei Leichen in Schwimmbad in Bergheim gefunden

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Foto: dpa, obe

Nur die Bewohner des Wohnparks haben nach Angaben der Polizei Zutritt zu dem Bad. Es sei auch ein Anwohner gewesen, der die Leichen gegen 13 Uhr entdeckt habe. Nach ersten Erkenntnissen werde das Bad täglich von 80 bis 100 Menschen benutzt - als die drei Toten gefunden wurden, sei jedoch niemand sonst in der Halle gewesen.

Die Feststellung der Identitäten sei auch schwierig, weil es bei vielen der vorwiegend ausländischen Bewohnern der Anlage keine ausreichenden Dokumente gebe. So sei vor allem das Geburtsdatum häufig unbekannt - weshalb die Polizei sich auch nicht auf das Alter der Toten festlegen wollte. Zunächst hatten die Ermittler von zwei toten Kindern und einem toten Jugendlichen gesprochen.

Vor dem Schwimmbad sammelte sich nach Bekanntwerden des tragischen Vorfalls eine Menschenmenge. Die Polizei berichtete am Nachmittag von mehreren Hundert Personen. Auch Notfallseelsorger und eine Dolmetscherin waren im Einsatz. Die Stimmung war aufgewühlt.

"Wir haben Unterstützungskräfte seitens der Hundertschaften angefordert. Das sind Kollegen, die jetzt hier ein bisschen für Raum und Ruhe sorgen", sagte Polizeisprecher Mauel. Es sei unter anderem darum gegangen, die Polizeiabsperrung aufrecht zu erhalten. "Hier gibt es sehr emotionale Bilder", verschiedene Kulturen prallten aufeinander.

(mer/lnw)
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