Carfentanyl Ermittler finden neue lebensgefährliche Droge in Hamm

Hamm · Mit Carfentanyl kann man Elefanten betäuben. Seit einiger Zeit kursiert das Mittel als Designerdroge, vor allem in den USA gibt es Probleme damit. Nach Recherchen des WDR wurde die Droge im Sommer bei Dealern in Hamm gefunden.

Das sind die gefährlichsten Drogen der Welt
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Foto: dpa, David Ebener

Am 31. August 2017 hätten Zollfahnder die beiden 44 und 53 Jahre alten Brüder festgenommen, berichtet der WDR. Dabei wurde Carfentanyl bei ihnen gefunden und sichergestellt. Zeitgleich habe die Polizei in Mölln (Schleswig-Holstein) einen 26-Jährigen festgenommen, der mit den beiden Dealer zusammengearbeitet haben soll. Dem Bericht zufolge wird den drei Männer die "illegale Einfuhr von Betäubungsmitteln sowie bandenmäßiger Handel in nicht geringer Menge" vorgeworfen.

Der WDR hatte bereits im September über den Einsatz berichtet. Damals war noch nicht bekannt, welche Droge die Ermittler bei den Männern gefunden hatten. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte lediglich bestätigt, dass es sich um "hochgiftige und tödlich wirkende Chemikalien" handele.

Carfentanyl ist ein sehr gefährlicher, in Deutschland als Droge bislang kaum bekannter Stoff. Es handelt sich um ein Derivat von Fentanyl, einem starken Schmerzmittel. Carfentanyl darf in Deutschland nicht bei Menschen angewendet werden. Großwild wie Elefanten werden damit betäubt.

Wie der WDR berichtet, wird Carfentanyl als Designerdroge genommen. Sie kann tödlich wirken. In China produziert und oft im Darknet gehandelt, wirke das dort zu kaufende Mittel 10.000 Mal so stark wie Morphium. Für Dealer und Drogenabhängige sei Carfentanyl deshalb interessant, weil es deutlich günstiger ist als Heroin. Mitunter werde es minderwertigem Heroin beigemischt.

(lsa)
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