"König der Taschendiebe" abgeschoben "Dieser Mann ist kein Flüchtling, sondern ein Krimineller"

Düsseldorf · Der als "König der Taschendiebe" bekannt gewordene Marokkaner Taoufik M. (l.) ist am späten Donnerstagnachmittag unter massivem Widerstand abgeschoben worden. Er hatte Silvester in Düsseldorf eine Frau sexuell belästigt.

 Der Marokkaner Taoufik M. (li.) wurde am Donnerstag abgeschoben.

Der Marokkaner Taoufik M. (li.) wurde am Donnerstag abgeschoben.

Foto: spiegel tv

Das bestätigte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums auf Anfrage unserer Redaktion. Den Angaben zufolge wurde der 33-Jährige, der zuletzt in Düsseldorf lebte, in Begleitung von Bundespolizisten mit einer Maschine der Royal Air Maroc von Frankfurt nach Casablanca ausgeflogen.

"Dieser Mann ist kein Flüchtling, sondern ein Krimineller", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger. Gegen den vorbestraften M. lagen zeitweilig rund 20 Anzeigen unter anderem wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und gewerbsmäßigen Diebstahls vor. Taoufik M. wurde im Mai 2016 auch wegen eines sexuellen Übergriffs in der Silvesternacht in Düsseldorf zu 19 Monaten Haft verurteilt. Der 33-Jährige hatte sich zuvor im Fernsehen bei "Spiegel TV" als "König der Diebe" gebrüstet und wurde dabei von einer Frau als Silvester-Täter erkannt.

Für die Düsseldorfer Polizei war er eine Schlüsselfigur der organisierten Bandenkriminalität.

Die Rückführung straffällig gewordener Ausreisepflichtiger nach Marokko erweist sich nach Angaben des NRW-Innenministeriums noch immer als schwierig. Das liege vor allem an der fehlenden Bereitschaft Marokkos, diese Personen aufzunehmen. "Mein Dank gilt vor allem den Kräften der Bundespolizei, die dafür gesorgt haben, dass alles geklappt hat", sagte Jäger. Bei der Abschiebung von Taoufik M. wirkten auch die Ausländerbehörde Düsseldorf und die Zentrale Ausländerbehörde Bielefeld mit.

Wie das Ministerium mitteilte, kehrten in diesem Jahr mehr als 22.000 Menschen ohne Bleibeperspektive aus NRW in ihre Heimatländer zurück oder werden noch zurückkehren. In mehr als 18.000 dieser Fälle handelte es sich um freiwillige Ausreisen. Rund 18.000 Fälle wurden gefördert. Etwa 4.000 Ausreisen erfolgten ohne Förderung.

"Die freiwillige Ausreise ist der einfachste, schnellste und menschlichste Weg", betonte der Minister. Hinzu kämen mehr als 4.200 Abschiebungen. In absoluten Zahlen sei NRW damit das Bundesland mit den meisten Abschiebungen und freiwilligen Ausreisen.

(tor)
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