Tierquälerei in Dortmund Schildkröte Loch in Panzer gebohrt und angeleint
Dortmund · In einem Schrebergarten in Dortmund hat die Feuerwehr eine Schildkröte gefunden, der ein Loch in den Panzer gebohrt wurde. Dann habe der Besitzer sie angeleint und sei für drei Wochen in Urlaub gefahren, berichten Zeugen. Das Tier litt Qualen.
Besucher des Schrebergartens hatten am Samstag die Feuerwehr gerufen, da die Gelbwangen-Schildkröte mehrfach hilflos auf dem Rücken lag und die Leine sich verheddert hatte. Bei dem Tier handelt es sich um eine Wasserschildkröte, allerdings gab es im Garten weder ein Wasserloch noch einen Teich, berichten die Retter. Deshalb habe die Schildkröte schon versucht, sich in Erde einzubuddeln, um sich abzukühlen. Die rund sieben Meter lange Schnur hatte sich in den Himbeeren verheddert und die Schildkröte konnte sich nur noch eingeschränkt bewegen.
"Das Tier muss entsetzlich gelitten haben", sagt Gabi Bayer, Pressesprecherin der Tierschutzorganisation Arche 90, die die Schildkröte in ihre Obhut nahm. Denn der Panzer des Tieres, durch den ein Schlüsselring gezogen worden war, ist schmerzempfindlich und keineswegs reines Horn wie menschliche Zehennägel. "Solche Fälle sind leider nicht ungewöhnlich", sagt Gabi Bayer. "Wir haben das Gefühl, dass die Menschen auf immer schlimmere Ideen kommen. Wir hatten auch schon gepiercte Tauben hier", sagt die Tierretterin, die selbst regelmäßig zu Noteinsätzen fährt.
Nachbarn zufolge wollte der Besitzer der Schildkröte, dass das Tier seine Eier im Garten ablegen kann. Allerdings handelt es sich um ein Männchen. Die Polizei und das Veterinäramt wurden hinzugerufen, der Besitzer wurde angezeigt. Das Veterinäramt konfiszierte die Schildkröte.