Dinslaken Stefan Zimkeit (SPD)

Dinslaken · Der Sieg scheint ihm nicht zu nehmen zu sein. Bei den Landtagswahlen 2005, 2010 und 2012 ging der Wahlkreis mal mit mehr, mal mit ewas weniger, aber immer mit großem Vorsprung an die Sozialdemokraten, egal wie der Landestrend gerade so lief. Entsprechend optimistisch beurteilt Stefan Zimkeit auch diesmal die Erfolgsaussichten für sich und seine Partei. Der Oberhausener, der von und für die Politik lebt, ist so etwas wie ein Musterbeispiel für eine SPD-Parteikarriere aus dem Ruhrpott. Vater Schlosser, Mutter Verkäuferin, als erster aus der Malocherfamilie Abitur gemacht und studiert. Sozialwissenschaften, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Landtag, daneben Kommunalpolitik in Oberhausen, wo er heute noch im Rat sitzt. Schließlich Landtagsabgeordneter und finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Als solcher weiß er, dass Geld in der Politik wichtig ist, aber, wie er nicht müde wird zu betonen, nur wenn man es auch richtig ausgibt. Das, so sein Mantra im Wahlkampf, tut die SPD geführte rot-grüne Landesregierung, die er am liebsten fortführen möchte: für Kitas und Schulen, ganz allgemein für Bildungsgerechtigkeit. Wichtig ist ihm, dass das Geld nicht nur für das Richtige ausgegeben wird, sondern passgenau dort, wo es gebraucht wird. Da, wo die Brennpunkte sind. Die Attacke auf die Christdemokraten, die den ländlichen Raum zu Lasten der Städte stärken wollen, fehlt bei keinem seiner Wahlkampfauftritte. Den Dinslakenern rechnet er dann vor, was das für die Stadt bedeuten würde: weniger Erzieherinnen, weniger Landesmittel für die Entwicklung Lohbergs, des Blumenviertels und der Innenstadt, in die das Land insgesamt 18 Millionen Euro investiert hat. Zimkeit ist durch und durch Sozialdemokrat. Von Steuerentlastungen nach dem Gießkannenprinzip hält er nichts, weil dann das Geld für die in seinen Augen dringend notwendigen Investitionen in die Zukunft fehlt. Viel hält er dagegen von dem Kampf des nordrhein-westfälischen Finanzministers gegen die, die alles daran setzen, Steuern auf legale oder illegale Weise am Fiskus vorbeizuschleusen. Wie er diesen Wahlkampf erlebt? "Politischer, inhaltlicher", sagt Zimkeit, was seiner Meinung nach auch daran liegt, dass die Auseinandersetzung mit den Rechtspopulisten ein starkes Thema ist. Macht es ihn eigentlich unsicher, dass er 2015 erlebt hat, wie bei der Oberbürgermeisterwahl in Oberhausen eine auf ewig betoniert scheinende SPD-Herrschaft gekippt ist und dort nun ein CDU-Mann im Amt ist? "Diese Wahl war ein spezieller Fall", sagt Zimkeit. Er sei gespannt darauf, wie es diesmal in Oberhausen ausgeht. Daran dass die SPD in seinem Wahlkreis nur als Zweite durchs Ziel gehen könnte, glaubt er nicht. JÖRG WERNER

Stefan Zimkeit ist noch 52 Jahre alt, am Dienstag feiert er seinen 53. Geburtstag. Wenn er mal nicht mit Politik beschäftigt ist, fährt der Fan von Borussia Mönchengladbach Motorrad oder spielt Basketball.

(RP)
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