Wohnungsbrand in Eller Falschparker behindern Feuerwehr in Düsseldorf

Düsseldorf · Bei einem Brand in Eller Samstagnacht kamen Einsatzkräfte nicht durch. Zuletzt gab es mehrfach solche Fälle.

Wohnungsbrand in Düsseldorf: Falschparker behindern Feuerwehr
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Falschparker behindern Feuerwehr in Düsseldorf

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Ein weiterer Fall, in dem die Feuerwehr durch Falschparker behindert wurde, bringt eine Debatte um mögliche Konsequenzen in Gang. In der Nacht zum Sonntag war die Feuerwehr zu einem Brand an der Krippstraße in Eller gerufen worden. Als die ersten Einsatzkräfte nach vier Minuten vor Ort waren, hatten die Besitzer des Hauses, ein Ehepaar Mitte 70, mit dem Gartenschlauch bereits versucht, zu löschen. Die Feuerwehr hatte den Brand, der durch einen defekten Durchlauferhitzer verursacht wurde, schnell unter der Kontrolle. Da es sich um ein Mehrfamilienhaus handelte, hatte die Leitstelle nach dem Notruf zuvor entschieden, zwei Löschzüge zu entsenden. Der zweite kam jedoch nicht durch. Grund: Falsch parkende Autos.

Die Kräfte der Feuerwache Behrenstraße sollten die Einsatzstelle von der Ellerkirchstraße aus anfahren, doch den großen Fahrzeugen war durch die Falschparker der Weg versperrt. Bei den Alternativen Am Krahnap und Mühlenkamp sah es nicht besser aus. Letztlich hatten die Fahrzeuge sich so festgefahren, dass sie die Einsatzstelle überhaupt nicht erreichen konnten.

Das ist kein Einzelfall, wie zwei weitere Beispiele aus der vergangenen Woche zeigen: An der Annostraße hatte ein Kohlenmonoxidmelder ausgelöst, es bestand die Gefahr, dass giftiges Gas austritt. Und die Feuerwehr? Stand im Stau. "Rücksichtslos geparkte Fahrzeuge auf der Friedrich-von-Spee-Straße und der Klemensbrücke brachten den Verkehr zum Erliegen", schrieben die Feuerwehrleute bei Facebook. Nachdem die freiwilligen Retter endlich in ihren Privatfahrzeugen das Gerätehaus erreicht hatten, kamen sie mit dem Einsatzfahrzeug kaum heraus. "Trotz Blaulicht und Martinshorn kam es zu einer erheblichen Verzögerung", heißt es im Einsatzbericht. Am Ende ging alles gut, die Hausbewohner hatten sich selbst geholfen. Zwei Tage später kam die Feuerwehr zu spät, weil ein Autofahrer sein Fahrzeug auf der St. Görres-Straße in zweiter Reihe geparkt hatte.

In Eller wurden die Falschparker jetzt direkt von der Polizei zur Kasse gebeten. Der Bußgeldkatalog sieht für "falsches Parken mit Behinderung" ein Knöllchen von 35 Euro vor.

"Natürlich können wir im Notfall falsch geparkte Fahrzeuge auch gewaltsam aus dem Weg räumen, die Kosten bleiben dann aber bei der Stadt hängen", sagt Feuerwehrsprecher Christopher Schuster. Nur ein mögliches Opfer sei später dazu berechtigt, in einem Zivilverfahren gegen einen Falschparker vorzugehen. "Außerdem laufen wir in so einem Fall Gefahr, die Drehleitern zu beschädigen. Und das hilft uns am Einsatzort auch nicht weiter." Martin Volkenrath, Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, sagt: "Bewusst grob fahrlässig zu parken, ist unentschuldbar, und da müssen wir auch mal drüber nachdenken, ob die Bußgelder nicht zu niedrig sind. Das hat nichts mit Abzocke zu tun." Im europäischen Ausland seien diese zum Teil erheblich höher. Für prüfenswert erachtet er es zudem, der Frage nachzugehen, ob es wirklich gerechtfertigt sei, dass die Stadt für mögliche Schäden durch Rettungsfahrzeuge aufkommen muss.

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