Düsseldorf Das neue alte Lichtkonzept für die Kö

Düsseldorf · Im kommenden Advent soll die Königsallee ganz anders strahlen. Die Stadtwerke bauen für die Anlieger einen "Lichterdom", wie es ihn in den fünfziger Jahren gab. Die Kö wird jetzt von neuen Kräften gemanagt.

Im Advent 1952/'53 standen diese Bogenkonstruktionen auf den Brücken der Königsallee. Jetzt soll zumindest ein "Lichterdom" errichtet werden. Für fünf Jahre ist das Projekt finanziert.

Im Advent 1952/'53 standen diese Bogenkonstruktionen auf den Brücken der Königsallee. Jetzt soll zumindest ein "Lichterdom" errichtet werden. Für fünf Jahre ist das Projekt finanziert.

Foto: Stadtarchiv

Den Wegfall von Parkplätzen oder einen neuen Radweg wollen sie nicht. Die modernen Leuchtstelen und Poller am Corneliusplatz lehnen sie ab und werden sie weiter bekämpfen. Das alles heißt aber nicht, dass die Kö-Anlieger nicht für Neues offen wäre. So soll im kommenden Advent ein "Lichterdom" auf der Kö aufgebaut werden, genauer auf der Brücke an der Steinstraße/Benrather Straße. Die optische Attraktion werden ältere Düsseldorfer kennen. Die Lichtbögen wurden nach dem Krieg auf allen Kö-Brücken aufgebaut, die Stadtwerke finanzierten das Projekt damals mit. Die halbe Stadt lag in Trümmern, aber die schönste Straße der noch jungen Landeshauptstadt sollte glänzen.

Der neue "Lichterdom" kommt nun auch von den Stadtwerken und wird von ihnen gebaut. Peter Wienen, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Königsallee (IG Kö), verkündete gestern jedoch stolz, bereits Sponsoren für das Vorhaben gefunden zu haben. "Sie zahlen über fünf Jahre jeweils 42.500 Euro pro Jahr." Der Durchmesser der Bogenkonstruktion liegt bei 40 Metern, sie ist zehn Meter hoch. Die Illumination geschieht mittels neuester LED-Lichterketten. Insgesamt strahlen 28.000 Lichter.

Die Kö-Anlieger haben ihre Idee mit dem Chef der städtischen Marketinggesellschaft, Frank Schrader, abgestimmt. Sie können sich auch vorstellen, in sein neues Beleuchtungskonzept für die Weihnachtsmärkte einzusteigen. Schrader will die Märkte verbinden. Vorgestellt wurden die favorisierten Leuchtstäbe bereits. Sie können unterschiedlich programmiert werden und sollen erstmals 2017 auf dem Schadowplatz zum Einsatz kommen.

Das Gerüst des "Lichterdoms" ist farblich der bestehenden Kö-Mö-blierung angepasst, also anthrazit. Ein Punkt, der den Kö-Anliegern sehr wichtig ist und bei der gestrigen, sehr gut besuchten Versammlung zum zweiten Hauptpunkt überleitete. Der Vorstand der IG Kö erhielt breite Rückendeckung in seinem Kampf gegen die am Corneliusplatz aufgebauten Leuchtstelen und Poller, die einen Kontrast bilden zum bestehenden Bild der Kö. Viele Anrainer äußerten maximales Unverständnis. Die Stelen passten einfach nicht zum Denkmal Kö.

Wienen verwies auf die seit 2004 geltende Terrassenordnung, in der die hohe Qualität des eigens für die Kö kreierten Designs der Stadtmöblierung hervorgehoben wird. Auch die einheitliche Gestaltung der Terrassen wird als imageprägend bezeichnet. Vor diesem Hintergrund sagte Claus Franzen, man könne beim Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Geisel am 19. Oktober "nicht viele Kompromisse eingehen". Es gehe um die Kö im Herzen der Stadt, ein Denkmal mit Ensembleschutz. Dazu gehöre auch der Zeitungspavillon in angestammter Position. Die Anlieger würden eine Umrüstung mitfinanzieren. Notfalls wollen sie Unterschriften sammeln.

(ujr)
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