Düsseldorf-Bilk Stadt plant die neue Friedrichstraße

Düsseldorf · Es gibt ja immer mal wieder Worte, die man so noch nicht allzu oft gehört hat. Wenn die Stadt jetzt von einem neuen "multifunktionalen Seitenraum" spricht, dann ist nichts anderes gemeint, als die Pläne für einen neuen breiteren Bürgersteig auf der Friedrichstraße. Cafés sollen dort künftig viel Platz für Terrassen haben und alle paar Meter werden schöne Bäume gepflanzt.

Mehr Wohlfühlqualität: Pläne für die neue Friedrichstraße
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Mehr Wohlfühlqualität: Pläne für die neue Friedrichstraße

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Platz genug gibt es aber auch für Autos auf einer neu angelegten fünf Meter breiten Fahrbahn. Ungewohnter Luxus für Radfahrer: Sie können künftig auf einem 2,50 Meter breiten Streifen ungestört in Richtung Innenstadt fahren.

Hintergrund: Ende 2015 ist die Wehrhahn-Linie fertig, die Straßenbahnen fahren nur noch unterirdisch in Richtung Bilk. Die Gleise werden nicht nur an der Friedrichstraße, sondern auch auf der parallel verlaufenden Elisabethstraße herausgerissen. Die Gelegenheit möchte die Stadt nutzen, um die Friedrichstraße deutlich aufzuwerten. Gestern zeigte Oberbürgermeister Dirk Elbers die ersten Pläne, die in den nächsten Wochen auch mit den Bürgern diskutiert werden sollen. "Wir wollen die Chance nutzen und dabei alle Verkehrsarten berücksichtigen", sagte Elbers. Rund 29 Millionen Euro hat die Stadt für die Umgestaltung der beiden Straßen in der Kasse.

Vor allem das Wohl der Radfahrer liegt Elbers nun besonders am Herzen. "Ich bin mir sicher, dass der Radverkehr in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen wird", sagte der Oberbürgermeister gestern. Mit den 2,50 Meter breiten Radwegen gebe es nun die Möglichkeit, schnell und sicher mit dem Rad in die Innenstadt und wieder herauszufahren. Denn auch auf der Elisabethstraße ist neuer Radweg geplant. Damit sei der langersehnte Lückenschluss in Nord-Süd-Richtung endlich geschafft.

Erst vor kurzem kündigte Elbers an, den Etat für den Bau neuer Radwege von 750 000 Euro auf 1,5 Millionen Euro zu verdoppeln. Elbers stellte aber klar, dass beiden Straßen trotz eines Umbaus nach wie vor wichtige Hauptverkehrsstraßen in der Landeshauptstadt bleiben. Täglich werden sie von 11 bis 16 000 Autos in beiden Richtungen benutzt. Trotz des sogenannten "überbreiten" Fahrstreifens für Autos — zwei Fahrzeuge werden schon locker aneinander vorbei fahren können. Damit habe man auf der Friedrichstraße nach dem Umbau ähnliche Verhältnisse wie heute, so Elbers. Denn die linke Seite sei ja immer zugeparkt.

Der Charakter einer "Geschäftsstraße" soll in jedem Fall erhalten bleiben. Berücksichtigt wird auch der Liefer- und Ladeverkehr. Für Fußgänger soll es neue und bessere Möglichkeiten geben, die Straße zu überqueren. Ob und wie viele Parkplätze es geben wird, steht noch nicht fest. "Wir sind noch in der groben Vorplanung", sagte Verkehrsdezernent Stephan Keller. Derzeit gebe es — Taxi-Stände, Behindertenparkplätze und Ladezonen mit eingerechnet, 160 Stellplätze im Bereich der Friedrichstraße.

Der Oberbürgermeister spricht von einer neuen "Wohlfühlqualität" und einer Straße, die man so in Düsseldorf noch nicht habe. Ende 2015 könnte es mit den Bauarbeiten losgehen. Beraten werden müssen die Planungen noch in den Bezirksvertretungen 1 und 3 sowie im Rat und im Verkehrsausschuss. Nächsten Montag haben Bürger erstmals die Gelegenheit, ab 17.30 im Bürgersaal Bilk die Pläne zu sehen und mit Planern zu diskutieren.

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