Benefiz-Aktion Musiker werden Kalender-Models

Düsseldorf · Die Heinrich-Heine-Symphoniker haben schon öfter für einen guten Zweck gespielt, sei es für den Verein Sterntaler oder die Trebe-Hilfe. Bei ihrer aktuellen Benefiz-Aktion haben sie zwar ihr Instrument dabei gehabt, gespielt haben sie aber nicht. 24 Mitglieder des Orchesters, das aus insgesamt 60 Amateuren und professionellen Musikern besteht, ließen sich von dem Düsseldorfer Fotografen Alexander Vejnovic in seinem Studio mit ihrem Instrument portraitieren.

 Bernd Feldbrügge ist Biologie- und Chemielehrer und freut sich, dass er mit dem Horn im Sinfonieorchester die schönsten Stellen zu spielen hat.

Bernd Feldbrügge ist Biologie- und Chemielehrer und freut sich, dass er mit dem Horn im Sinfonieorchester die schönsten Stellen zu spielen hat.

Foto: Vejnovic

Die Heinrich-Heine-Symphoniker haben schon öfter für einen guten Zweck gespielt, sei es für den Verein Sterntaler oder die Trebe-Hilfe. Bei ihrer aktuellen Benefiz-Aktion haben sie zwar ihr Instrument dabei gehabt, gespielt haben sie aber nicht. 24 Mitglieder des Orchesters, das aus insgesamt 60 Amateuren und professionellen Musikern besteht, ließen sich von dem Düsseldorfer Fotografen Alexander Vejnovic in seinem Studio mit ihrem Instrument portraitieren.

 Für Geigerin Annette Bettin ist Musik zum Überleben wichtig.

Für Geigerin Annette Bettin ist Musik zum Überleben wichtig.

Foto: Vejnovic

Daraus entstanden ist ein besonderer Kalender. "Wir alle haben als Kind ein Instrument gelernt und möchten gerne diese positive Erfahrung an andere Kinder weitergeben", sagt Evamarie Mackenbrock, die in dem Musikerensemble, das aus ehemaligen Mitgliedern des Uni-Orchesters entstand, Cello spielt. Der Erlös des Kalenders kommt deshalb dem Verein Krass zugute. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen und Jungen aus sozial schwachen Familien den Zugang zu Kunst und kultureller Bildung zu ermöglichen.

Besonders ist der Kalender auch aus einem anderen Grund. Alexander Vejnovic hat lange als Modefotograf gearbeitet, bis ihm das zu langweilig wurde. Heute konzentriert er sich auf die Persönlichkeit des Menschen, der vor seiner Kamera steht. "Das ist interessanter", sagt er.

 Alexander Vejnovic hat die Musiker fotografiert.

Alexander Vejnovic hat die Musiker fotografiert.

Foto: Elisabeth Brockmann

Einen besonderen Reiz der Portraits macht aus, dass sich auf ihnen die Verbundenheit der Musiker mit ihrem Instrument zeigt. Die Konzertmeisterin Ines Marmanino hat Vejnovic beim Spielen fotografiert, so dass man sieht, wie der Bogen auf den Saiten tanzt. Den Geiger Dominik Fanatico zeigt der Fotograf mit schwarzer Lederjacke, die Violine hält er mit geschlossenen Augen im Arm wie ein Wesen, das ihm lieb und teuer ist. Der Hornist Burkhardt Mühlbauer hat sich sein Instrument wie einen Hut auf den Kopf gesetzt. Vielleicht das schönste Portrait ist das von seinem Kollegen Bernd Feldbrügge: mit nackten Füßen im Schneidersitz, geschlossenen Augen und Bart wirkt er wie ein zufriedener Budda. Das Horn hat er so platziert, als käme die Musik direkt aus seinem Bauch. Warum er nicht Berufsmusiker, sondern Biologie- und Chemielehrer geworden ist und warum er sein Instrument so liebt, verrät der Hornist am Ende des Kalenders. Dort sind die Portraits noch einmal in kleinem Format abgebildet und mit kurzen Texten versehen, in denen die Orchestermitglieder von ihrem Weg zur Musik erzählen.

Bei der Klarinettistin Dinah Brecht steht als erklärender Text nur dieser eine Satz: "Music was my first love." Der Trompeter Helmut Brehl, ein Kriminalbeamter a.D., stammt aus einer musikalischen Familie und hat die Liebe zum Instrument den eigenen Kindern und seinen Trompetenschülern weitergegeben. Mit seinem Beitrag zum Kalender möchte er, dass auch andere Kinder einen Zugang zu kultureller Bildung bekommen.

Der Kalender ist zum Preis von 15 Euro in den Filialen der Mayerschen Buchhandlung erhältlich sowie in der Buchhandlung Gossens.

Sonja Schmitz

(RP)
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