Grevenbroich Bund fördert "geniale" Erfindung von Grevenbroicher

Grevenbroich · 25 Jahre alter Grevenbroicher Andreas Booke macht mit Solarenergie Karriere. Er ist Mitbegründer der Aachener Startup-Firma gridX und Preisträger im Businessplanwettbewerb 2015 der Gründerregion Aachen.

Grevenbroich: Bund fördert "geniale" Erfindung von Grevenbroicher
Foto: grid.X

Mit einer Zeichnung auf einer Serviette beim Urlaub in Ecuador und einer spektakulären Aktion am belgischen Atomkraftwerk Tihange begann die Erfolgsgeschichte für den 25-jährigen Andreas Booke aus Grevenbroich. Er ist Erfinder, Mitbegründer der Aachener Startup-Firma gridX und Preisträger im Businessplanwettbewerb 2015 der Gründerregion Aachen.

Mit dieser spektakulären Firmenwerbung auf dem Atommeiler in Tihange hat der Grevenbroicher Andreas Booke mit seinem Team Furore gemacht.

Mit dieser spektakulären Firmenwerbung auf dem Atommeiler in Tihange hat der Grevenbroicher Andreas Booke mit seinem Team Furore gemacht.

Foto: Firma gridX

Was der helle Kopf aus Neuenhausen innerhalb kurzer Zeit mit seinem Kompagnon David Balensiefen und einem fast zehnköpfigen Firmenteam auf die Beine gestellt hat, wird von seinen Eltern und Freunden daheim mit großer Begeisterung mitverfolgt. Doch manchmal, wie bei der Aktion am Atomkraftwerk Tihange, halten nicht nur die ehemaligen Schulkameraden vom Erasmus-Gymnasium in Grevenbroich den Atem an.

Mit einem Hochleistungslaser haben Booke und sein Team sozusagen in einer "Nacht-und-Nebel-Aktion" ihren Firmennamen gridX auf den Atommeiler projiziert: "Das ist zwar nur 15 Minuten gut gegangen, dann hat uns die Polizei vertrieben", gibt Booke zu. Doch die kurze Zeit habe gereicht, um gridX deutschlandweit bekannt zu machen. "Seither interessieren sich auch die Fachmedien für uns, und wir haben schon viele Vorbestellungen für unsere Erfindung", freut sich der 25-Jährige.

Die Erfindung? Das war die Sache mit der Serviette in Ecuador. Da hatten sich Booke und sein Freund nach Abschluss ihres Studiums in Aachen eine Verschnaufpause gegönnt, die sich plötzlich in eine Ideenschmiede entwickelte. "Die Idee hatte David Balensiefen, ich habe dann die Hardware entwickelt, wofür wir auch das Patent angemeldet haben", berichtet Booke. Das Ziel ist es, die konventionelle Energieerzeugung - und damit vor allem Atomkraftwerke - durch eine Vernetzung möglichst aller privaten und öffentlichen Solaranlagen in der Bundesrepublik und europaweit zu ersetzen. Schließlich gibt es laut Booke 1,5 Millionen Solaranlagen in Deutschland: "Und wenn man die vernetzt, dann kann man mit Solarstrom 35 Atomkraftmeiler ersetzen", sagt Booke und verdeutlicht den Zusammenhang mit der Aktion am Atommeiler in Belgien.

Das Gerät für eine solche Vernetzung hat Booke entwickelt. "Wir werden ab dem Frühjahr 2017 mit der Auslieferung beginnen", sagt Booke über die gridBox, die Vorbesteller für 299 Euro (inklusive 150 Euro Rabatt) erhalten. Und wie funktioniert diese Steuerrungsbox? Sie vernetzt Batteriespeicher und Solaranlagen miteinander und bildet eine Speicher- und Versorgergemeinschaft. Ein Beispiel: "Der Nachbar, der mittags auf der Arbeit ist und zu Hause den erzeugten Solarstrom nicht selbst benötigt, speist ihn mit der gridBox automatisch ins Netz der Gemeinschaft ein und verdient daran. "Genial", befand auch das Bundeswirtschafts- und -Energieministerium. Es fördert die Firmengründer mit einem Stipendium für ihr erstes Jahr.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort