Kleve "Fairständnis" feiert den 20. Geburtstag

Kleve · Die "Eine Welt-AG Fairständnis" des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) gibt es seit zwei Jahrzehnten. Die Jubiläumsfeier wurde bereichert durch Besuch aus El Salvador. Mehr als 1000 Euro wurden an Spenden gesammelt.

 Schulleiter Bernd Westerhoff, die salvadorianische Projektleiterin Gloria Nuñez, Schulleiterin Deysi Espinoza und ihr Mann, Projektleiter Bruno Janßen (von rechts) und Schüler der Arbeitsgemeinschaft "Fairständnis" (hinten).

Schulleiter Bernd Westerhoff, die salvadorianische Projektleiterin Gloria Nuñez, Schulleiterin Deysi Espinoza und ihr Mann, Projektleiter Bruno Janßen (von rechts) und Schüler der Arbeitsgemeinschaft "Fairständnis" (hinten).

Foto: Gottfried Evers

Seit nun 20 Jahren besteht die Arbeitsgemeinschaft (AG) "Eine Welt-AG Fairständnis" am Konrad-Adenauer-Gymnasium. Bis heute gab es Höhen und Tiefen mit der Partnerschule, dem "Centro Escolar" (Schulzentrum) aus Nueva Esperanza in El Salvador. Um die langjährige Zusammenarbeit zu würdigen, an der Jubiläumsgala teilzunehmen und sich für die finanzielle Unterstützung von "Brot für die Welt" zu bedanken, sind die Schulleiterin der Partnerschule Deysi Espinoza und die Projektkoordinatorin Gloria Nuñez in Deutschland zu Besuch.

AG-Gründer und Projektleiter aus Deutschland ist Bruno Janßen, der kurz nach dem Bürgerkrieg in das völlig zerstörte Land reisen konnte und die ersten Kontakte knüpfte. "Zu dieser Zeit bestand die Gemeinde Nueva Esperanza aus Bürgerkriegsflüchtlingen, die sich gerade ein neues Leben aufbauten", erläutert Janßen. So entstand die Idee für die Partnerschaft mit der Schule in der Gemeinde und wurde 1995 schließlich umgesetzt. Seitdem wird die AG von Schülern als auch von Lehrern unterstützt.

Bereits mehrmals hatten Schüler aus Deutschland und Schüler in El Salvador die Möglichkeit zu einem Austausch. Dort lernten sie die jeweilige andere Kultur kennen und tauschten Erfahrungen aus. Der letzte Besuch in Zentralamerika war 2013. "Mittlerweile ist es in unserem Land und auch in der Gemeinde zu gefährlich. Die politische Situation hier ist durch Banden wie die Maras sehr schlimm", erklärt Deysi Espinoza, die Schulleiterin des Centro Escolar. "Wir lernen in der AG viel über die Lebenssituation der Gemeinde. Da sieht man mal, wie gut wir es hier in Deutschland haben", sagt Lorena Kadriu, Schülerin am KAG. "Durch den Austausch mit den deutschen Schülern kommen die eigen Schüler auf andere Gedanken", hat Espinoza beobachtet.

So war die Jubiläumsgala für die Gäste aus Zentralamerika, für die Mitglieder der AG und für die vielen anderen Beteiligten ein "sehr emotionaler Abend", berichtet Bruno Janßen. Als Anerkennung überreichten die Gäste der Projektgruppe eine Plakette zum Dank an die vergangenen 20 Jahre. "Diese Plakette bekommt einen Ehrenplatz hier an der Schule", sagte Bernd Westerhoff, Schulleiter des Gymnasiums. Denn das Design stamme von deutschen Schülern, die das Bild in Nueva Esperanza als Wandbemalung hinterlassen haben.

Für musikalische Unterstützung sorgten die "Big Band" und der Unterstufenchor des Gymnasiums (beide unter der Leitung von Sebastian Thimm), die Konga Quings (unter Leitung von Bruno Janßen) und die Gesangssolistin Sophia Brabetz. Höhepunkte des Abends waren der Videobeitrag und der Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre der AG. Es gab Redebeiträge der zentralamerikanischen Gäste, des Schulleiters und der AG-Mitglieder, außerdem war Dr. Wolfgang Beutel, Geschäftsführer des Förderprogramms Demokratisch Handeln zu Gast. Dieses Programm unterstütze Schulprojekte, die sich mit basisdemokratischen Strukturen auseinandersetze, erläuterte Beutel.

Der Eintritt war frei, es gab die Möglichkeit zu spenden. Schätzungsweise seien mehr als 1000 Euro für die Unterstützung des Schultransportes in der Partnerregion zusammengekommen, so Janßen. "So können die Schüler zur Schule gehen. Und Bildung in einem Land wie diesem ist die einzige Möglichkeit für eine gute Zukunft", sagt Schüler Marcel vom Brauch.

(awoi)
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