Kleve In der Stadt Kleve wird fair gehandelt

Kleve · Der Kreisstadt wird zur 775-Jahr-Feier am 29. April das "Fairtrade Town"-Siegel verliehen. Entsprechende Produkte werden in elf Klever Geschäften und fünf Gastronomie-Betrieben geführt. KAG und Hochschule wollen das Siegel auch.

 Stephan Mütter, Detlev Koken, Margo Bromont, Georg Hiob, Pascale van Koeverden und Michael Rübo (v.l.) - hier mit Produkten aus dem Eine-Welt-Laden - haben sich für den Erhalt des "Fairtrade Town"-Siegels engagiert.

Stephan Mütter, Detlev Koken, Margo Bromont, Georg Hiob, Pascale van Koeverden und Michael Rübo (v.l.) - hier mit Produkten aus dem Eine-Welt-Laden - haben sich für den Erhalt des "Fairtrade Town"-Siegels engagiert.

Foto: Marc Cattelaens

Seit etwa zwei Jahren arbeitet eine Gruppe aus engagierten Klevern unermüdlich daran, dass ihre Stadt das Fairtrade Town"-Siegel erhält. Nun ist es endlich soweit. Der Kreisstadt wird zur 775-Jahr-Feier am 29. April das "Fairtrade Town"-Label verliehen. Damit bescheinigt der Verein TransFair den Klevern, dass es in ihrer Stadt ein Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und Umwelt schonende Herstellungs- und Handelstrukturen gibt und entsprechende Produkte gekauft werden können.

Antragsteller für den Erhalt des Siegels, mit dem sich bereits 450 deutsche Städte schmücken dürfen, sind der Eine-Welt-Laden Materborn und die Kolpingsfamilie Kleve. Der Stadtrat hat im Dezember 2015 beschlossen, bei allen Sitzungen fair gehandelten Kaffee und ein weiteres anzubieten. Dann gründete sich eine Steuerungsgruppe aus Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft. Sie ermittelte, in welchen Klever Geschäften, Restaurants, Cafés, Kantinen und öffentlichen Einrichtungen Produkte aus fairem Handel angeboten werden, und sie setzte sich dafür ein, dass es noch mehr werden.

Folgendes hat die Bestandsaufnahme ergeben: "In elf Geschäften und fünf Gastronomie-Betrieben werden fair gehandelte Produkte geführt", sagt Margo Bromont von der Steuerungsgruppe. "Fast alle großen Supermärkte und Discounter haben Fairtrade-Produkte im Angebot, natürlich die Eine-Welt-Läden, aber auch einige Klever Einzelhändler", führt die Grünen-Politikerin aus. Meist handele es sich sich um Lebensmittel wie Kaffee, Kakao, Tee oder Reis, aber es gebe auch fair gehandelte Textilien in der Schwanenstadt zu kaufen. "Da müssen sich die Klever Händler allerdings noch verbessern. Letztendlich hat der Kunde viel in der Hand, er sollte bei den Geschäftsleuten gezielt nach entsprechenden Produkten fragen", sagt Michael Rübo der bei der Kisters-Stiftung arbeitet und in der Kolpingsfamilie engagiert ist, die beide fair gehandelten Kaffee anbieten.

"Auch heute noch arbeiten viele Produzenten von Lebensmittel aus der so genannten Dritten Welt unter menschenunwürdigen Bedingungen und sie erhalten eine viel zu geringe Entlohnung. Die Fairtrade-Bewegung soll helfen, dass sich das ändert", erläutert Detlev Koken sein Engagement in der Steuerungsgruppe.

Pascale van Koeverden von der Stadt Kleve hat bei Schulen und bei der Hochschule Rhein-Waal Interesse für fairen Handel geweckt und dort Veranstaltungen zu dem Thema durchgeführt. Mit Erfolg: "Das Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) und die Hochschule Rhein-Waal wollen jetzt auch das Fairtrade-Siegel" erhalten", sagt Stephan Mütter, der in der Steuerungsgruppe Schulen betreut. Er geht davon aus, dass das KAG noch in diesem Jahr "Fair-Trade-Schule" wird.

Die offizielle Übergabe des Fairtrade-Zertifikats geschieht am Samstag, 29. April, ab 10.15 Uhr auf dem Koekkoekplatz. Manfred Holz, Ehrenbotschafter von "Transfair", wird das Siegel überreichen, Bürgermeisterin Sonja Northing und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wollen Reden halten. Die Besucher des Stadtfest können fair gehandelten Kaffee probieren.

(RP)
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