Kleve-Kellen KAG-Theatergruppe spielt "Momo"

Kleve-Kellen · Was ist Zeit?: Diese Frage versucht Michael Ende in seinem 1973 veröffentlichten Kinderbuchklassiker "Momo" zu beantworten. Um die Unbegreiflichkeit der Zeit nachvollziehbar zu machen, strickt Ende eine Geschichte grauer Herren, die den Menschen ihre kostbare Zeit stehlen, deren Stundenblätter horten und einfrieren.

 Die Schüler des Kellener Konrad-Adenauer-Gymnasiums freuen sich auf ihre Premiere mit "Momo".

Die Schüler des Kellener Konrad-Adenauer-Gymnasiums freuen sich auf ihre Premiere mit "Momo".

Foto: privat

Die betroffenen Menschen werden nervös, unleidlich und freudlos. Die Zeitdiebe allerdings werden immer raffinierter und allgegenwärtiger. Dennoch bleiben sie und ihr Leben grau, da sie von gestohlener Zeit leben. Meister Hora, der Herr der Zeit, beobachtet die Entwicklung voller Sorge und findet in dem Mädchen Momo, welches in einem verfallenen Amphitheater einer kleinen Stadt lebt, eine Verbündete.

Momo hat eine besondere Art mit Menschen umzugehen, ihnen zuzuhören, Streit zu schlichten, zu spielen und sie hat ein ganz eigenes Ver—ständnis von Zeit. Diese Eigenschaften wappnen Momo gegen die grauen Herren und helfen ihr, den Kampf gegen die Zeitdiebe, die nach und nach auch alle Freunde Momos unter ihr Zeitdiktat stellen, zu bestehen. Mit Meister Horas Schildkröte Kassiopeia besiegt Momo die grauen Herren und schickt die Zeit zu den Menschen zurück.

Michael Endes Parabel ist harmlos als "Märchen-Roman" untertitelt, legt aber unerbittlich den Zeigefinger auf die wunden Punkte einer technisierten Kommunikations- und Mediengesellschaft, in der Burn-out zu einer Volkskrankheit avanciert, Kinder vernachlässigt werden und nur wenig Freiraum vorhanden ist. Das Stück fordert jeden Einzelnen auf, seinen Umgang mit der Zeit zu überdenken und Momo in sich selbst zu entdecken. Die Theatergruppe des Konrad-Adenauer-Gymnasiums hat unter der Leitung der Lehrerin Beate Reinemuth eine eigene Bühnenadaption des Romans "Momo" erstellt und bringt diese am Freitag, 12. Juli, und Samstag, 13. Juli, um 20 Uhr im PZ des Gymnasiums zur Aufführung. Der Eintritt kostet ermäßigt drei Euro, für Erwachsene fünf Euro. Karten sind an der Abendkasse erhältlich.

(RP)
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