Auftakt in die Saison Rekordmeisterin im Hundeschlitten-Fahren kommt aus Krefeld

Krefeld · Die Krefelder Fitnesstrainirin Iris Mauderer ist deutsche Rekordmeisterin im Hundeschlitten-Fahren. Die 43-Jährige veranstaltete jetzt in Köln das Auftaktrennen zum Alpirace, der schnellsten Schlittenhunde-Trophy der Welt. Ihr Ziel für diese Saison ist der Weltmeistertitel im schwedischen Sveg.

 Normalerweise ziehen Schlittenhunde ihre Wagen durch hohen Schnee. Da es in Köln aber nur Regen statt Schnee gab, mussten die Gespanne auf Rädern durch den Matsch rasen. Aber: Der Winter kommt ja noch.

Normalerweise ziehen Schlittenhunde ihre Wagen durch hohen Schnee. Da es in Köln aber nur Regen statt Schnee gab, mussten die Gespanne auf Rädern durch den Matsch rasen. Aber: Der Winter kommt ja noch.

Foto: Hiking Dogs Photography, Dennis Kopatz

Iris Mauderer hat sich für diesen Winter hohe Ziele gesetzt. Sie will Ende Januar in Thüringen zum 13. Mal Deutsche Meisterin im Hundeschlitten-Fahren werden und damit ihren eigenen Bestwert noch weiter in die Höhe schrauben. Außerdem will die nationale Rekord-Titelträgerin bei den Europameisterschaften Ende Februar in Italien und den Weltmeisterschaften im schwedischen Sveg den Titel holen. Beide Trophäen fehlen ihr nämlich noch in ihrer Sammlung - vier Vizetitel stehen bislang darin vermerkt.

Schon früh hat die gebürtige Krefelderin, die in einem Fitnessstudio an der Uerdinger Straße als Fitnessfachwirtin arbeitet, ihre Begeisterung für Schlittenhunde entdeckt. Ihre Eltern waren bereits begeisterte Schlittenhundefahrer. Mit acht Jahren fuhr Mauderer ihre ersten Kinderrennen. Und die Tradition in der Familie setzt sich fort. Ihr Sohn Philip ist ebenfalls aktiv im Sport mit Schlitten und Hund dabei - und hat gegenüber der Mutter schon einen Vorsprung von zwei Weltmeistertiteln.

"Es ist immer schwierig, Sport mit Hunden zu machen. Es spielen so viele Faktoren eine Rolle. Irgendwie sind auch Hunde nur Menschen, die mal einen schlechten Tag erwischen können", erzählt die Fitnessfachwirtin. Sie selbst konzentriert sich in dieser Saison auf die Rennen mit ihrem Achtergespann, das daheim in Waldfeucht zurzeit von einem Ernährungswissenschaftler speziell für die Ernährung von Hunden mit betreut wird. Da Schlittenhunde ein beeindruckendes Tempo zu bieten haben - sie können Geschwindigkeiten von bis zu 40 Stundenkilometern erreichen - ist eine Voraussetzung für diese Höchstleistungen auch ein individuell abgestimmtes Futter, damit die Hunde auch über die nötige Energie verfügen.

Der Aufwand scheint sich schon auszuzahlen. Denn das aktuelle Gespann hat sie im vergangenen Jahr erst neu zusammengestellt. Zwei Weibchen und den Rüden "Köbes" hat die 43-Jährige aus Finnland eingeführt. Die damaligen Welpen haben schon jetzt einen festen Platz im Gespann, "Köbes" hat sich gar zum Leithund im Gespann entwickelt - ungewöhnlich für einen solch jungen Hund. "Normalerweise müssen sich die Tiere erst einmal im Gespann zurechtfinden. Bis sie eins anführen können, dauert es meistens mehrere Jahre", sagt Mauderer.

Kurz vor Weihnachten wird die 43-Jährige mit ihren Hunden auf große Tour ins Eis gehen. Ab voraussichtlich 20. Dezember beginnt ein dreiwöchiges Trainingslager, wahrscheinlich in Norwegen. "Das entscheiden wir noch kurzfristig, es hängt von den Schneebedingungen ab", sagt Iris Mauderer. Ab 20. Januar stehen dann Qualifikationsrennen für die Weltmeisterschaften vom 9. bis 11. März 2018 an; die Europameisterschaft ist vom 23. bis 25. Februar im italienischen Millegrobbe. Die Deutschen Meisterschaften sind am letzten Januar-Wochenende, und nur wenige Tage später startet ihr eigenes Schlittenhunde-Rennen: das nach 2006 und 2008 nun zum dritten Mal ausgetragene Alpirace, das als Formel-Eins-Rennen im Hundesport gilt und das in den Alpen ausgetragen wird. Voraussichtliche Rennorte sind in Österreich und Italien.

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Dazu gab es jetzt in Köln beim Cologne Media-Cup die Eröffnungsveranstaltung. 83 Starter aus neun Nationen waren dabei, die ihre Gespanne auf Rädern zwar in winterlicher Kälte, aber durch den Regen aufgeweichten Untergrund rund um den Otto-Maigler-See in Hürth, eine der schnellsten Off-Snow-Trainingsstrecken, zogen. "Die Saison kann kommen", sagt Iris Mauderer.

(oli)
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