Krefeld Überraschend große Resonanz für Pulse of Europe

Krefeld · Die pro-europäische Bewegung organisierte das erste Mal eine Demonstration in Krefeld - Kundgebung Nummer zwei ist am Sonntag auf dem Neumarkt, und zwar mit Blick auf die Wahlen in den Niederlanden.

 Rund 80 Demonstranten fanden sich auf dem Neumarkt ein, um für die europäische Einheit zu demonstrieren und ihrer Wertschätzung für die Europäische Union Ausdruck zu verleihen. Die Buchstaben "blijft bij ons" ergeben den Appell in Niederländisch, "bei uns", also Mitglied der EU zu bleiben.

Rund 80 Demonstranten fanden sich auf dem Neumarkt ein, um für die europäische Einheit zu demonstrieren und ihrer Wertschätzung für die Europäische Union Ausdruck zu verleihen. Die Buchstaben "blijft bij ons" ergeben den Appell in Niederländisch, "bei uns", also Mitglied der EU zu bleiben.

Foto: Lammertz

80 begeisterte Teilnehmer, 30 davon gewillt, auch nächste Woche wieder vorbeizuschauen: So lautet das Resümee, welches nach der ersten Demo der Bürgerinitiative "Pulse of Europe" in Krefeld gezogen werden kann. "Ich bin sehr glücklich über die überraschend große Anzahl der Teilnehmer und die positive Rückmeldung", meint Marlies Großelümern nach ihrer ersten Kundgebung auf dem Neumarkt. Die Bewegung Pulse of Europe, eine in Frankfurt gegründete Bürgerinitiative, verfolgt allerdings keine parteipolitischen Ziele. Viel mehr soll der europäische Gemeinschaftsgedanke gestärkt und für anstatt gegen etwas demonstriert werden. Nach Frankfurt konnte sich die Bewegung bereits in 26 deutschen Städten, sowie fünf französischen Städten, einer niederländischen Stadt und einer Stadt in Großbritannien etablieren. Nun ist auch Krefeld ein Teil des Pulse of Europe. Passend zum europäischen Gemeinschaftsgedanken wurden während der Veranstaltung transparente Banner gemeinsam gehalten und Luftballons mit dem europäischen Sternenkranz verteilt. Die Teilnehmer waren dazu angehalten, sich über ihre Meinung zu dem Thema Europa frei auszutauschen. Insgesamt wurden viele rege Diskussionen geführt. Auch ein türkischstämmiger Mann nahm an der Veranstaltung teil und diskutierte aktiv beim Thema Europa und dessen Zukunft mit.

"Ich bin sehr zufrieden mit unserem ersten Versuch hier in Krefeld", bewertet Großelümern den Verlauf der Demo. Eine Familie mit zwei Kindern kam sogar nach der Veranstaltung zu ihr und bedankte sich. "Spätestens da war ich total erleichtert", so die Veranstalterin. Doch nicht nur die Familie kam nach der Demonstration zu ihr, auch ein Lehrer der Waldorfschule in Krefeld nahm an der Demo von Pulse of Europe teil und sprach Marlies Großelümern im Nachhinein an. Er lud sie aufgrund des positiven Eindrucks von Pulse of Europe dazu ein, am kommenden Montag einen Vortag an der Waldorfschule zu halten. Im Zuge dessen sollten 11. und 12. Klassen der Schule die Möglichkeit bekommen, Fragen rund um die Themen Volksabstimmung, Postfaktische Nachrichten und Europa stellen zu dürfen. Durch die Aktion sollen auch junge Leute für den europäischen Gedanken begeistert werden.

Krefeld: Überraschend große Resonanz für Pulse of Europe
Foto: Lammertz Thomas

Zugesagt hat Großelümern zwar noch nicht, abgeneigt das Angebot anzunehmen ist sie allerdings auch nicht. Vorher steht jedoch erst einmal die nächsten Demo von Pulse of Europe an. Jeden Sonntag um 14 Uhr soll, voraussichtlich bis zu den Wahlen in Frankreich, von nun an eine Demo der Initiative auf dem Neumarkt stattfinden. Aufgrund der anstehenden Wahlen in den Niederlanden ist für die Demo am morgigen Sonntag ein besonderes Programm geplant. Wie bereits in der vergangenen Woche sollen Fähnchen mit der niederländischen Flagge verteilt werden. Das weitere Programm der Demo soll darauf aufgebaut werden. Die Niederländer wählen am 15. März ein neues Parlament. Selten war der Ausgang so unklar wie in diesem Jahr. Vermutlich werden die 150 Sitze der Zweiten Kammer auf 14 Parteien verteilt. Die Parteien liegen nach den Umfragen so dicht beieinander, dass mindestens vier Parteien eine Koalition bilden müssen. Eines ist klar: Das bisherige Bündnis der rechtsliberalen VVD mit den Sozialdemokraten kann nicht weitermachen. Die rechtspopulistische Partei PVV von Geert Wilders strebt einen Austritt der Niederlande aus der EU an. Laut Umfragen kann die PVV auf bis zu 27 Sitze kommen.

Allerdings will keine andere Partei eine Koalition mit Wilders eingehen.

(RP)
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