Langenfeld Glaskünstlerin stellt in Erlöserkirche aus

Langenfeld · Licht, Farbe, Form. Diese drei Ausdrucksformen spielen eine besondere Rolle bei den großflächigen Hinterglas-Objekten von Brigitte Kleyn-Altenburger in der evangelischen Erlöserkirche.

 Brigitte Kleyn-Altenburger mit einem ihrer Werke, die bis zum 27. April an der Hardt zu sehen sind.

Brigitte Kleyn-Altenburger mit einem ihrer Werke, die bis zum 27. April an der Hardt zu sehen sind.

Foto: MATZERATH

Zum städtischen Themenjahr hat Brigitte Kleyn-Altenburger, Glaskünstlerin aus den Niederlanden, den 29. "KunsTraumKirche" in der Erlöserkirche an der Hardt gestaltet. Die Ausstellung wurde jetzt mit einem feierlichen, von Harfen- und Psaltermusik von Johanna und Elisabeth Seitz umrahmten Gottesdienst eröffnet.

"Ich bin mit dem Glas aufgewachsen", erzählt Kleyn-Altenburger, die in der Glasstadt Rattenberg in Tirol groß wurde. Die Faszination dieses Werkstoffes sowie die Natur in den Tiroler Bergen hätten sie geprägt. So tritt sie dann nicht, wie von den Eltern vorgesehen, in die familiengeführte Buchhandlung ein, sondern macht an einer Glasfachschule die Ausbildung "Malen und Ätzen". Nach ihrer Meisterprüfung und Tätigkeit als Entwerferin in einer Tiroler Glashütte wird sie 1963 an die niederländische Königliche Glasfabrik Leerdam gerufen.

Fünf Jahre später macht sich die Künstlerin mit einem eigenen Atelier selbstständig. "Meine Technik ist eine Kombination aus Malen und Ätzen. Sie lehnt sich an die Hintergrundmalerei an und bekommt durch die Vertiefungen des Ätzens einen Relief-Effekt", sagt Kleyn-Altenburger, die 16 Objekte für dieses Projekt ausgesucht hat. Häufiges Motiv ihrer Kunstwerke ist die Sonne, "ein Urbild, das wie ein Sonnenaufgang immer wiederkehrt. Es ist strahlender Mittelpunkt, Kraft- und Lebensspender." Gleichwohl sind ihre Bilder nicht gewollt religiös. Im Kirchenraum jedoch ergibt sich im Auge des Betrachters eine Resonanz auf die religiösen Symbole und Themen wie Himmel und Erde, Schöpfung und Leben. "Beim Aufhängen der Bilder habe ich gespürt, dass sie gut in diesen sakralen Bereich passen", sagt Kleyn-Altenburger, deren Arbeiten bereits in vielen Ländern ausgestellt wurden — meist in öffentlichen Räumen, aber auch an privaten Orten. Pfarrer Andreas Pasquay, der alljährlich den KunsTraumKirche organisiert, erinnert sich: "Als ich ein solches Kunstwerk zum ersten Mal sah, dachte ich gleich: Das könnte etwas sein".

Ein zentral aufgehängtes Bild trägt den Titel "Gestirn". In das Viereck als Symbol für die Erde fließt Licht, Farbe, Form. Immer wieder geben sie jedem einzelnen Kunstwerk eine besondere Prägung. Licht wird gebrochen, es leuchtet, es erzeugt eine Glut. "Bei den transparenten Glasbildern entsteht durch die Behandlung mit Säure ein kristalliner Effekt, wie Eisblumen", erläutert die 71-jährige Künstlerin. "Auf diese Strukturen lege ich Farbe und Blattgold, das macht sie warm. Und die Glut durch das Gold wird durch Licht herausgeholt". So habe sie beim ersten Betreten der Erlöserkirche auch zunächst nur mit technischem Blick geschaut, wie es um das Licht im Innenraum bestellt ist.

Im Gemeindehaus sind Zeichnungen der im niederländischen Asperen lebenden Künstlerin ausgestellt. "Von Jugend an habe ich viel gezeichnet und eine Liebe zur Linie, ein Gefühl für Form und Kontur entwickelt", beschreibt sie ihren Weg zu Illustrationen und Aktzeichnungen. So entstand neben den Glasarbeiten eine Reihe von Kreidezeichnungen und Aquarellen.

(ref)
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